Um bei klassischen Titrationsmethoden einen scharfen Endpunkt und damit reproduzierbare Resultate zu erhalten, müssen die der Titration zu Grunde liegenden
Reaktionen in der zu titrierenden Lösung zu hinreichend grossen Änderungen elektrochemischer Grössen führen. Diese Änderungen dürfen bei thermometrischen
Titrationen weitaus geringer ausgeprägt sein, um dennoch äusserst genaue Resultate
zu erhalten – nur einer von vielen Vorteilen dieser Methode!
Ein typisches Beispiel einer thermometrischen Titration ist die wenig bekannte exotherme Reaktion (siehe Gleichung 1), bei der das Mineral Elpasolith (NaK2AlF6) aus Natrium-, Kalium-, Aluminium- und Fluoridionen gebildet wird. Die industrielle Bestimmung von Natrium, Aluminium und Fluorid basiert auf dieser Reaktion; man spricht dabei von Varianten der «Elpasolith-Methode».