06.09.2023 • Safety, Maschinen- und Anlagensicherheit, Arbeitsschutz

Atemschutz von Dräger in Südafrikas Bootsbauindustrie

Die Firma „KZN Leisure Boats“ in Durban baut, repariert und restauriert Boote. Bei der Arbeit mit glasfaserverstärkten Kunststoffen werden gefährliche Staubpartikel und Dämpfe freigesetzt. Um ihre Gesundheit zu schützen, verwenden die Mitarbeiter konsequent Atemschutzmasken.

Sonnenstrahlen scheinen in die Fertigungshalle von „KZN Leisure Boats“ im Hafengebiet von Durban. Winzige Staubpartikel schweben im Licht, ein Geruch von Harz hängt in der Luft, Schleifgeräusche untermalen die Kulisse. Auf dem Boden liegen alle Arten von Glasfaserbooten: Von Sportfischerbooten über Motorboote bis hin zu Booten der südafrikanischen Seenotrettung.

Die Mitarbeiter sind damit beschäftigt, neue Glasfaserrümpfe zu laminieren und Schäden zu reparieren. Yugeshni Naidoo ist die Inhaberin des Unternehmens und erzählt, dass alle Atemschutzmasken tragen, um ihre Lungen vor dem Staub zu schützen. „Die Staubpartikel enthalten Glasfasern, die wirklich schlecht für die Lunge sind. Wir atmen diese Luft jeden Tag ein. Das ist gefährlich. Deshalb müssen wir sehr gewissenhaft unsere Masken tragen.“ Vor allem die kleineren Fasern können in die Lunge gelangen, dort verbleiben und Atemwegserkrankungen verursachen oder verschlimmern.

Yugeshni Naidoo trägt eine Dräger FFP2-Maske, während sie den Fortschritt der Arbeiten kontrolliert. Zuvor benutzte sie ein Produkt mit Ohrschlaufen einer anderen Marke, stellte aber fest, dass Luft von den Seiten eindrang. Die neuen Masken hingegen sitzen perfekt und dichten gut ab. In der Vergangenheit hatten ihre Mitarbeiter auch regelmäßig Masken aus Versehen auf dem Boden verloren. „Bei der Dräger-Maske lasse ich einfach den Schnellverschluss auf der Rückseite fallen und sie hängt an meinem Hals. So habe ich sie den ganzen Tag bei mir und kann sie nicht versehentlich verlieren. Das klingt simpel, aber es spart uns Kosten.“ Sie zahlt jetzt für eine Maske statt für mehrere pro Tag.

Anfangs waren die Kosten eine ihrer Hauptsorgen, erinnert sich JP Dantuma. Er ist regionaler Verkaufsleiter bei Dräger in Südafrika und weiß, wie knapp das Budget vieler Unternehmen vor Ort ist, vor allem in der derzeitigen Wirtschaftskrise. „Yugeshni ist die alleinige Eigentümerin, sie kann also nicht Tausende von Euro für persönliche Schutzausrüstung ausgeben. Natürlich will sie das Beste für ihre Mitarbeiter, aber zu einem angemessenen Preis. In diesem Punkt haben sich unsere Produkte von denen der Konkurrenz abgesetzt“, sagt er. Die Einweg-Atemschutzmasken sind nicht das einzige Produkt von Dräger, für das sich die 38-jährige Unternehmerin entschieden hat.

„Die Schutzausrüstung darf unsere Arbeit nicht behindern“

Im hinteren Teil der Halle arbeiten vier der elf Mitarbeiter an einem neuen Boot. Die Form wurde bereits mit Gel beschichtet, jetzt werden Glasfasermatten und Harz Schicht für Schicht aufgetragen. Sie verwenden ein raucharmes Harz, aber der Geruch ist immer noch stark. „Zum Glück nicht mehr für uns“, sagt Maxwell Jara. Er trägt die Halbmaske Dräger X-plore 3500, die sehr gut abdichtet. „Sobald ich sie aufsetze, ist der Geruch völlig verschwunden. Ich habe auch festgestellt, dass ich nach einem Arbeitstag keine Kopfschmerzen mehr habe“, so Jara. Kombinationsfilter gegen Gase und Partikel verhindern das Einatmen der aggressiven Dämpfe und des Glasfaserstaubs. Sobald man diese wieder zu riechen beginnt, ist es Zeit, den Filter zu wechseln. Jara demonstriert, wie einfach das geht, und fügt hinzu, dass er die Maske den ganzen Tag über bequem tragen kann. „Sie ist leicht und dichtet perfekt ab.“

Das DrägerFlex-Material ist weich und hautfreundlich, das Kopfband sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung und einen festen Sitz. In ihrem Geschäft ist Komfort nicht nur „nice to have“, sondern notwendig, betont Yugeshni Naidoo: „Die Sicherheitsausrüstung darf uns nicht bei der Arbeit behindern.“ Sie beobachtet, wie ihre Mitarbeiter Glasfaser und Harz auftragen und dabei Laminierwalzen verwenden, um das Harz gleichmäßig zu verteilen. „Dieser Teil des Boots ist sehr wichtig. Man muss sich schnell bewegen, denn das Harz geliert und wird hart. Deshalb ist es wichtig, dass die Masken bequem sind und meine Mitarbeiter und ich uns gut bewegen können.“ Die perfekte, enge und dennoch bequeme Passform ist auch für Anwendungen wichtig, bei denen der Platz begrenzt ist. „Diese Maske rutscht nicht vom Kopf. Sie hat genug Halt, um sogar in den Luken auf dem Kopf zu bleiben.“

Glasfaserpartikel und Harzdämpfe sind nicht die einzigen Gesundheitsgefahren in der Bootsbauindustrie. Schleifen und Spritzlackieren sind ebenfalls Teil des Prozesses und setzen die Arbeiter weiteren giftigen Stäuben und Dämpfen aus. Sie sind nicht nur schädlich für die Lunge, sondern können auch Hautausschläge und Augenentzündungen verursachen. Deshalb verwenden Yugeshni Naidoo und ihre Mitarbeiter auch das Gebläsefiltersystem Dräger X-plore 8000. Das System wird mit einer Haube kombiniert, die über einer Anstoßkappe getragen wird und so Kopf und Augen schützt. Das Gerät wird an einem Gürtel um die Taille getragen, wählt automatisch den richtigen Luftstrom zur Haube und bietet ein großes Sichtfeld.

„Auch hier sind es Details, die das Design einzigartig machen“, sagt JP Dantuma. Zum Beispiel die Anstoßkappe im Inneren der Haube: „Wenn ein Mitarbeiter mit einer Spritzpistole unter dem Boot liegen muss und aus irgendeinem Grund zu schnell aufsteht und mit dem Kopf gegen den Rumpf des Bootes stößt, hat er immer noch eine Kappe, die seinen Kopf schützt.“ Die lange Batterielebensdauer ist ein zusätzlicher Vorteil, insbesondere in einem Land wie Südafrika, in dem es regelmäßig zu Stromausfällen kommt.

Für Mitarbeiter sind die Dräger-Masken einfach „lebensverändernd“

Für Mitarbeiter wie Michael Kambula, der seit 25 Jahren Glasfaserboote baut, sind die Atemschutzmasken einfach „lebensverändernd“. Wie viele Südafrikaner litt er in der Vergangenheit an Tuberkulose und muss seine Lunge besonders schonen. „Das System ist wirklich großartig. Ein akustisches Signal warnt, wenn der Filter verstopft ist. Die Luft, die ich einatme, ist immer frisch, sauber und kühl“, sagt er.

Vor allem in den heißen und feuchten Sommern in Durban ist dies laut Yugeshni Naidoo ein zusätzlicher Vorteil: „Wenn wir ein neues Boot laminieren oder mit Gel beschichten und ein Tropfen Schweiß in die Mischung fällt, bildet sich eine Blase. Es hilft also, kühl zu bleiben.“ Natürlich sollten keine Blasen im Rumpf eines Bootes entstehen, die Schwachstellen bilden und letztlich die Sicherheit der Menschen an Bord gefährden könnten. Qualität und Sicherheit sind in allen Aspekten dieses Geschäfts unerlässlich.

In Südafrika wurde die Sicherheit der Bootsbauer jedoch lange Zeit vernachlässigt. Als JP Dantuma vor fast 22 Jahren seine Arbeit bei Dräger aufnahm, gab es noch keine Gesetze für Atemschutzgeräte. „Man konnte einfach alles verkaufen“, sagt er. Das änderte sich 2003, als ein Gesetz verabschiedet wurde, wonach alle Atemschutzgeräte lokal zugelassen sein mussten. „Die Unternehmen hatten sechs Jahre Zeit, das umzusetzen. Seit 2009 haben sich die Dinge weiterentwickelt“, erklärt Dantuma.

„Ich möchte auch im Alter noch richtig atmen können.“

Wenn es um das Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken geht, die Bootsbauer eingehen, wird Yugeshni Naidoo immer an ihren verstorbenen Vater erinnert, den Gründer des Unternehmens. „Damals gab es keine Sicherheitsvorkehrungen, nichts. Er hat ohne Maske gespritzt und niemand hat ihm gesagt, dass er so seine Lebenszeit verkürzt.“ Ihr Vater war Mitte sechzig, als er letztes Jahr verstarb. Seine Tochter erzählt, dass er schon lange mit seiner Lunge zu kämpfen hatte. „Er starb an einem Lungenemphysem, was bedeutet, dass er nicht mehr genug Sauerstoff in seine Lungen bekam.“ Sie ist überzeugt, dass dies eng mit der jahrelangen ungeschützten Arbeit mit gefährlichen Stoffen zusammenhängt.

Die Sicherheit am Arbeitsplatz ist für Yugeshni Naidoo ein sensibles, persönliches Thema: „Ich glaube, dass viele Leute das nicht ernst genug nehmen. Aber es ist wichtig, denn ich möchte noch fit sein und richtig atmen können, wenn ich viel älter bin. Also fängt es jetzt schon mit dem richtigen Schutz an.“ Das Gleiche gilt für ihre Mitarbeiter, die sie oft daran erinnert, ihre Masken zu tragen. „Ich möchte nicht, dass ihre Arbeit der Grund dafür ist, dass sie gesundheitliche Probleme bekommen.“

Sie ist froh, dass JP Dantuma eines Tages in ihre Fabrik kam, um die Dräger-Atemschutzprodukte vorzustellen. Für ihn ist Yugeshni Naidoo eine einzigartige Kundin: „Bei KZN kommen eine Vielzahl von Anwendungen und eine Kombination verschiedener Arten von Atemschutzgeräten zusammen, während es bei den meisten unserer Kunden nur das eine oder das andere ist.“ Yugeshni Naidoo kann die in der Luft schwebenden Dämpfe oder Glasfaserstaubpartikel nicht aufhalten, aber sie kann jetzt dafür sorgen, dass sie nicht in ihre Lungen oder die ihrer Mitarbeiter gelangen.


Oberes Bild: Beim Schleifen sind die Mitarbeiter giftigen Stäuben und Dämpfen ausgesetzt. FFP-Masken schützen ihre Lungen

Untere Reihe links: Glasfaserpartikel sind nicht nur schädlich für die Lunge, sondern können auch Hautausschläge und Augenentzündungen verursachen

Untere Reihe mittig: Yugeshni Naidoo trägt das Dräger X-plore 8000 Gebläsefiltersystem in Kombination mit einer Haube, die über einer Anstoßkappe getragen wird und so Kopf und Augen schützt

Untere Reihe rechts: JP Dantuma, regionaler Vertriebsmanager von Dräger, und Yugeshni Naidoo

© Bilder: Drägerwerk


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