Die Hegewald & Peschke Meß- und Prüftechnik GmbH hat eine Universalprüfmaschine vom Typ Inspekt 100 an die Universität Kassel übergeben. Die neue Anlage ist mit einem Hochtemperaturofen ausgestattet, der Materialprüfungen bei bis zu 1.200°C ermöglicht. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG geförderten Projektes untersucht der Lehrstuhl für Umformtechnik das temperaturabhängige inelastische Materialverhalten von Metallen und Kunststoffen. Hierbei soll die neue Universalfestigkeitsprüfmaschine der Hegewald & Peschke GmbH wichtige parametrisierte Daten beisteuern.
Inspekt 100 – Ermittlung von mechanisch-technologischen Eigenschaften
Die Universalprüfmaschine der Baureihe Inspekt mit einer Kapazität von 100kN ist speziell für den Einsatz in Materialprüflaboren der Metallindustrie konzipiert.
Die Universalfestigkeitsprüfmaschinen zeichnen sich durch ihre hohe mechanische Präzision, eine erstklassige Rahmensteifigkeit sowie den Einsatz modernster Steuerelektronik aus. Bereits die Grundversion bietet Anbaumöglichkeiten für diverses Zubehör, wie z. B. Temperierkammern, Hochtemperaturöfen oder Dehnungsmessgeräte.
Universität Kassel erforscht thermomechanisch gekoppelte Phänomene
„Die Kopplung komplexer thermischer und mechanischer Wirkmechanismen birgt gerade im Kontext moderner industrieller Fertigungsprozesse ein bisher kaum erschlossenes Zukunftspotenzial hinsichtlich des Gestaltungsfreiraums“, erklärt Dipl.-Ing. Manuel Maikranz-Valentin, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Umformtechnik der Universität Kassel. „Das Forschungsziel des seit Mitte 2006 von der DFG geförderten Sonderforschungsbereiches Transregio 30 (SFB TR/ TRR30) ‚Prozessintegrierte Herstellung funktional gradierter Strukturen auf der Grundlage thermomechanisch gekoppelter Phänomene‘ besteht darin, über neuartige hybride thermomechanische Verfahren zu solchen mikro- und makrostrukturellen Produktstrukturen zu gelangen, die mit konventionellen Prozessstrategien bisher nicht oder nur unter unwirtschaftlichen Bedingungen erreichbar sind. Um solche Prozesse hinsichtlich ihres Verlaufes wirklichkeitsnah prognostizieren und damit die zur reproduzierbaren Erreichung der angestrebten Produkteigenschaften notwendigen Prozessgestaltungsmerkmale vorhersehen zu können, ist es das zentrale Ziel, das temperaturabhängige inelastische Materialverhalten von Metallen und Kunststoffen in seiner Phänomenologie zu erfassen sowie geeignete Modellierungsansätze zu entwickeln und experimentell zu validieren. Hierbei sind insbesondere parametrisierte Daten zur Charakterisierung des Warmumformverhaltens von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund ist eine Investition für die Ermittlung des prozessangepassten Warmumformverhaltens speziell der hervorgerufenen thermomechanischen Spannungszustände während des Umformprozesses bei Prüftemperaturen von bis zu 1.200°C und entsprechenden Prozessgeschwindigkeiten erforderlich gewesen. Den Anforderungen wurde die Universalprüfmaschine Inspekt 100kN der Firma Hegewald & Peschke GmbH inklusive Hochtemperaturofen und entsprechender Prüfwerkzeuge am Besten gerecht.“