17.10.2005 • Antriebstechnik • Automatisierung

Einer für alle

Die weltweit unterschiedlichen Anforderungen an Einphasen-Elektromotoren hinsichtlich Eingangsspannung, Anlaufbedingungen und nicht zuletzt Einsatzfeld führen immer wieder zu einer Fülle an Sonderlösungen, die an die jeweiligen Antriebsaufgaben angepasst werden müssen. Nicht selten
gibt es daher von einer Motorbaureihe verschiedene Varianten, um den Bedarf sowohl in 50 als auch 60 Hz-Märkten über den gesamten einphasigen Spannungsbereich abdecken zu können.

Weniger ist oftmals mehr

Der Kostendruck ist groß – gerade für global agierende Unternehmen. Vor diesem Hintergrund auf viele unterschiedliche Sonderlösungen – zum Teil in nur kleinen Stückzahlen – zu setzen, ist langfristig gesehen ein wirtschaftlicher Spagat, den es zu meistern gilt. Für den Endanwender bedeuten solche Sonderantriebe mitunter ebenfalls hohen Anpassungsaufwand und damit hohe Kosten. Es sei denn, man entwickelt gleich einen Elektromotor frei nach dem Motto: Einer für alle.

Wenn dieser Antrieb dann auch noch durch den Preis überzeugen kann – umso besser.

Ein derartiges Antriebskonzept stellt nun AEG Electric Motors mit „Concert-Drive" vor. Die gemeinsam mit Danfoss Low Power entwickelte Lösung ist kein Multitalent, sondern ein für den spezifischen Bedarf des Marktes optimierter Motor, wobei der Begriff „Optimierung" hier im Sinne von „weniger ist oftmals mehr" betrachtet werden sollte.

Man verzichtet hierbei auf den komplexen Regelanteil eines vollwertigen Frequenzumrichters. Stattdessen entwickelte Danfoss Low Power für den „Concert-Drive" eine auf Frequenzumrichtertechnologie basierende Einspeiseelektronik. Hierdurch baut der Antrieb kompakter und kann somit eine echte Alternative zu überdimensionierten Antriebslösungen mit integriertem, vollwertigen Umrichtern sein.

Das Anschlussmodul der Elektronik ist zugleich auch das auffälligste Designmerkmal des „Concert-Drive", wobei die Elektronik selbst direkt von der Eigenbelüftung des Antriebs profitiert. Da die Elektronik direkt im Anschlusskasten integriert wurde und dieser formschlüssig in die Kühlrippen des Motors eingreift, wird der Luftstrom der Motorkühlung auch durch die Kühlrippen der Elektronik geleitet. Das Ergebnis ist eine effiziente Wärmeabfuhr aus der Elektronik – und das ohne großen zusätzlichen Aufwand.

Vorteile von Ein- und Dreiphasentechnologie vereint

Interessant ist die neue Baureihe von AEG Electric Motors aber vor allem, weil sie die Vorteile der Einphasen- und Dreiphasentechnologie in einer sehr kompakten sowie flexiblen Antriebslösung vereint. So lässt sich „Concert-Drive" aufgrund der variablen Einspeiseelektronik in allen einphasigen Spannungsnetzen (100–230 V) rund um den Globus einsetzen, wobei die Einsatzfähigkeit in Bereich der Bi-Frequenz (50/60 Hz) selbstverständlich gewährleistet ist. Angeschlossen wird der Motor netzseitig mit einem herkömmlichen Standard-Kaltgerätestecker. Darüber hinaus bietet das neue Antriebskonzept alle positiven Anlaufeigenschaften eines Dreiphasenmotors, was insbesondere für Anwendungen mit hohem Gegenmoment, wie z.B. beim Einsatz der Produkte bei sehr niedrigen Temperaturen in der Vakuumpumpenindustrie, interessant sein dürfte.

Doch nicht allein der Vakuumbereich profitiert von den positiven Eigenschaften des „Concert-Drive". Das Antriebskonzept wurde für das gesamte Spektrum der Industrie insbesondere für den Einsatz in der Lüfter- und Pumpenin- dustrie konzipiert und ist in der Schutzart IP 55 aufwärts erhältlich. Der einfache Aufbau schließt im Hinblick auf die jeweilige Antriebsaufgabe bereits im Ansatz eine Überdimensionierung aus und ermöglicht eine flexible, mithin kostenoptimierte Anpassung an ganz spezifische Applikationen nach Kundenwunsch.

Platzsparer trotz hoher Leistung

Verfügbar ist die Neuheit als Asynchron- und Permanent-Magnet-Version mit Achshöhen IEC 71, 80 und 90 im Leistungsbereich von 0,75 kW bis 2,2 kW. Bei Verwendung eines Antriebs mit Permanentmagnet lässt sich z.B. das Modell mit 2,2 kW Leistung mit einer Achshöhe von lediglich IEC 80 realisieren. Dies entspricht der Achshöhe 100 eines IEC Drehstrommotors. Doch damit nicht genug: Für Anwender des „Concert-Drive" dürften auch die sehr geringen Laufgeräusche bei gleichzeitig hohem Startmoment ein gutes Argument für dieses Antriebskonzept sein. AEG Electric Motors zumindest erwartet, innerhalb der nächste drei Jahre mehr als 50.000 Stück dieser Reihe zu verkaufen.
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