Ein Bettenhaus, das Maßstäbe setzt

Den Zuschlag hatte das in Cadolzburg bei Nürnberg ansässige Unternehmen erhalten, weil es von allen Ausschreibungsteilnehmern das wirtschaftlichste Festpreisangebot vorlegen konnte. Errichtet wurde das Bettenhaus an der Stelle eines zuvor abgerissenen Altbaus, dessen Keller als wichtiger Teilstandort des klinikeigenen Energieversorgungssystems erhalten blieb und im Rahmen des Gesamtprojekts umzubauen und zu ergänzen war. Aber auch inklusive dieser Maßnahme dauerte die gesamte Unternehmung, die im Dezember 2003 mit ersten Voruntersuchungen des mit der Generalplanung, Ausschreibung und Bauleitung beauftragten Dortmunder Planungsbüros Bergstermann Architekten begonnen hatte, gerade einmal ein Jahr.

Anspruchsvolle Lösung

Und wie schon eingangs angedeutet: Das unerhörte Tempo, das hier vorgelegt wurde, ging keineswegs zu Lasten der Qualität. Im Gegenteil, das Gebäude genügt architektonisch, baulich und funktionell höchsten modernen Ansprüchen und ist bei Ärzten, Pflegepersonal, Hebammen und Patienten sofort auf positive Resonanz gestoßen. Nach außen fügt sich die rote Ziegelfassade harmonisch in das umgebende Backsteinensemble ein, ohne die Eigenständigkeit und den Modulcharakter des Neubaus zu verleugnen. Das Bettenhaus ist über einen gläsernen Verbindungsgang auf beiden Stockwerken an das Hauptgebäude der Frauenklinik angeschlossen. Einen sehr schönen Akzent setzen die Aluminiumfenster mit französischem Balkon. Raumhoch und mit getönten Scheiben ausgestattet, lassen sie jede Menge Licht in die Bettenzimmer und schützen zugleich vor direkter Sonneneinstrahlung. Überhaupt besticht der gesamte Innenbereich des dreibündigen Gebäudekörpers durch seine helle, freundliche Atmosphäre. Dazu trägt zum einen das Material- und Farbkonzept des Büros Bergstermann bei, das von Naturholz und dezenten Farbtönen geprägt ist, zum anderem das großzügige Atrium, das für natürlich belichtete Flure sorgt. Auch die Details stimmen und bezeugen zudem, dass zahlreiche Erfahrungen des Klinikalltags in die Planung eingeflossen sind. Rollbetten, die immer wieder gerne mal die Wände touchieren, sind beispielsweise in den mit Metallplatten verstärkten Flurbereichen kein Problem. Als enorme Erleichterung für das Personal, das oftmals beide Hände voll hat, erwiesen sich ferner die magnetisch schließenden Massivholztüren ohne Klinken und Fallschlösser.

Starkes Teamwork

Die mit der Vorplanung für die Haustechnik befasste Bauherrenvertretung, das Büro Bergstermann und Cadolto loben übereinstimmend die hervorragende Teamarbeit in sämtlichen Projektphasen. Auch baubegleitend fand eine intensive Planungsarbeit unter Einbeziehung der technischen Abteilung der Klinik statt. Anhand einer Mustereinheit, die Cadolto in seinen Cadolzburger Werkshallen ausstellte, konnten schon im September 2004 Detailabsprachen mit den Nutzern durchgeführt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Umsetzung des vorab beschlossenen Material- und Farbdesigns überprüft. Anfang November erfolgte dann der Abtransport und die Montage der insgesamt 62 Module, in denen gemäß der Cadolto-Philosophie maximaler Vorfertigung von der kompletten Haustechnik inklusive F 30-geschützten Elektroverteilerschränken, über Fußböden, Fenster, spezielle Medienschienen, Einbauschränke und Nasszellen bis hin zum wandinstallierten Wickeltisch bereits alles drin und dran war.

Ein innovatives und effizientes Bausystem

Individuelle Gebäude, deren Herstellung auf standardisierten Prozessen, Verfahren und Lösungen beruht - das ist das Rezept für die vielfach bewährte Cadolto-Qualität. Das Unternehmen verbindet alle beteiligten Gewerke eines Bauvorhabens in einem Team „inhouse". Die Fertigung erfolgt witterungsunabhängig unter ständiger Qualitätskontrolle nahezu 100%-ig in den modernen Cadolzburger Werksgebäuden, inklusive der gesamten Gebäudetechnik, Installation, Einrichtung und Ausstattung. Dementsprechend beschränken sich die Baustellenbewegungen vor Ort im Wesentlichen auf die in wenigen Tagen erledigte Montage der vorgefertigten Raummodule.