21.06.2005 • Anlagen und Komponenten • Antriebstechnik • Automatisierung

Schlaucharmatur TWINVOS

Einem bekannten deutschen Schlauchhersteller und Konfektionär, der Schieffer GmbH & Co. KG in Lippstadt, sowie einem führenden deutschen Hersteller von Hydraulikschlauch-Armaturen und -Kupplungen, der Voswinkel GmbH in Meinerzhagen, ist es gemeinsam gelungen, eine neue Schlaucharmatur mit entsprechender Verarbeitungstechnik zu entwickeln, um die Standzeit der heutzutage sehr leistungsfähigen Schlauchkonstruktionen wesentlich zu verbessern und somit die Sicherheit und Wartungs- bzw. Austauschintervalle ebenso wesentlich zu verlängern.

Die von beiden Unternehmen zum Europa-Patent und zusätzlich sowohl in USA, Japan als auch in China zum Patent angemeldete Verbindung basiert auf folgender Überlegung und genereller Konstruktion: In langwierigen, intensiven Feldversuchen, Kundengesprächen, eingehenden Tests und Laboruntersuchungen wurde eindeutig festgestellt,
dass sich bei den herkömmlichen Armaturen in konventioneller, zweiteiliger Ausführung beim Verpressen des Schlauches die Innenseele zusammen mit der Armatur - je nach Armaturenausführung - bis zu 18 % längt. Dies bedeutet gleichzeitig, dass bereits beim Arbeitsgang Verpressen eine Vorschädigung, einhergehend mit der Verringerung der Innenseelenwandstärke, zu verzeichnen ist.
Besonders fatal lässt sich dieses Phänomen bei den sogenannten Kompaktschläuchen erkennen, die im Originalzustand bei den kleineren Durchmessern üblicherweise nur eine Innenseelen-Wandstärke von 0,8 bis 1,4 mm aufweisen.

Da die Verbindungsstelle zwischen Schlauch und Armatur selbst bei Einsatz erstklassiger Komponenten und einwandfreier Verarbeitung jeweils das schwächste Glied einer Schlauchleitung darstellt, fällt die Leitung an dieser Stelle, besonders bei den steigenden Impulsbelastungen und sehr hohen Betriebstemperaturen von über 100 °C oftmals unter den in der Baumaschinen-Industrie üblicher Mindestforderung von 1 000 000 Impulsen aus. Hauptausfallursache ist in der Regel die Bildung von Rissen in der Innenseele unterhalb des Bereichs der Pressarmatur, hervorgerufen durch das oben beschriebene Längen des Materials und der damit verbundenen Zugdehnung an der genannten Stelle, welche bekanntlich und naturgemäß zum anschließenden Ausfall des entsprechenden Bauteils führt.

Bei der Neukonstruktion wurde ein völlig neuer Weg beschritten. Der Innennippel des Schlauches ist sowohl am zylindrisch verlaufenden Auslaufende als auch am Kopf des Schlauchnippels mit speziell ausgebildeten Rillen versehen, die beim Pressvorgang mit Material der Innenseele gefüllt werden und somit - entsprechend der Wirkung
beispielsweise einer O-Ring-Dichtung – das Vordringen von Hydraulikflüssigkeit in den kritischen Bereich der Verpressung verhindern.

Die neu konstruierte Fassung besteht aus zwei Teilen: Das so genannte Inlet aus hochwertigem Federstahldraht mit hoher Festigkeit und Härte wird von einer „weicheren“ Hülse aus speziellem Automatenstahl umgeben. Beim Vorgang des Verpressens längt sich lediglich der Außenmantel, wobei sich das Inlet wie ein Schutzpanzer um den Schlauch legt und eine Längung des Innennippels mit dem Schlauch sowie dem Inlet wirksam verhindert. Das speziell ausgebildete Inlet geht sowohl einen Form- als auch einen Kraftschluss mit dem Stahldrahtgeflecht des Schlauches sowie mit der Außenhülse ein. Durch ein äußerst präzises Verarbeitungsverfahren mit einer neu konstruierten Presse, die sowohl kraft- als auch wegabhängig gesteuert wird und prozesssicher ist, wird diese Verbindungstechnik einen neuen Standard setzen und somit die durch die Schlauchentwicklung gegebenen Möglichkeiten der Geflechtschläuche in Bezug auf Druck, Lebensdauer und Temperatur für den Anwender voll erschließen.
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VOSWINKEL GmbH

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