02.05.2005 • Automatisierung

HVDC LightTM macht Windenergie leichter transportierbar und netz-freundlicher

Im Kyoto-Protokoll hat sich die Europäische Union verpflichtet, die Emissionen von Treibhausgasen wie CO2 zu reduzieren. Als Konsequenz hat sich Deutschland neben anderen Maßnahmen zum Ziel gesetzt, bis 2010 den Anteil der elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen zu verdoppeln. Ein wichtiger Baustein zur Erreichung dieses Ziels ist die Umsetzung der Strategie der Bundesregierung zur Windenergienutzung auf See, die langfristig bis zu 20.000 Megawatt installierte Leistung auf See anstrebt.

Neben der Entwicklung offshore-tauglicher Windturbinen im Megawattbereich und der dazugehörigen Fundamenttechnologien - beides ist auf erfolgversprechenden Wegen - ist die Schaffung geeigneter Lösungen zur Energieabführung bis auf das Festland und die Einspeisung in das vorhandene Hochspannungsnetz vordringliche Aufgabe. Tech-nische Studien und auch die Ergebnisse der dena-Netzstudie haben gezeigt, daß die klassische Drehstromtechnik hier an ihre Grenzen stößt. So sind ab bestimmten Ent-fernungen Drehstromnetzanbindungen mit Seekabeln weder technisch machbar, noch ist bei den betrachteten Leistungen mit den klassischen Mitteln die Stabilität der Netze in allen Betriebszuständen sicherzustellen.

In dieser Situation weist ABB nun auf eine Neuentwicklung aus den letzten Jahren hin: "HVDC LightTM" heißt die Zauberformel. Dahinter steckt die Weiterentwicklung der klassischen, seit der Mitte des 20. Jahrhunderts eingeführten und bewährten HGÜ-Technik (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung , engl.: HVDC ) mit den Halbleiter- Bauelementen und den Steuerungstechniken der heutigen Zeit. Konkret bedeutet dies, daß statt der klassischen Thyristoren jetzt sogenannte IGBT-Bauelemente und statt der alten analogen Steuerungstechniken mikroprozessor- und rechnergestützte Leittech-niken eingesetzt werden.

Was bei dieser Entwicklung herauskam, ist eine vollkommen neue Generation von HGÜ, die bestimmte Eigenschaften der klassischen HGÜ abgelegt hat und als HVDC LightTM markenrechtlich geschützt ist. Die neue Technik besticht durch folgende Eigen-schaften: (relativ) kleine kompakte Anlagen, geringe Oberwellenbelastungen, vollständige Entkopplung der beiden verbundenen Netze hinsichtlich Störungen oder Ausfall eines Netzes, keine Blindleistungsproblematik etc.

Lieferbar ist die neue Technik bis zu einer Blockleistung von derzeit 500 MW. Diese Leistung kann mit nur einem, ebenfalls neu entwickelten zweipoligen Gleichstromkabel verlustarm über weite Entfernung abgeführt werden. Besonders hebt ABB die Fähigkeit der HVDC LightTM hervor, die beiden Netze von den Störungen des jeweils anderen Netzes zu entkoppeln und auch in diesem Fall weiterzubetreiben, wie es die neuen Netzanschlußbedingungen zahlreicher Übertragungsnetzbetreiber vorschreiben.

Es sind bereits sechs dieser Anlagen in Betrieb sind, davon zwei als Prototyp- und Demonstrationsanlagen und vier in vollem kommerziellem Betrieb. Die erste der An-lagen entstand im Jahr 1999, die weiteren gingen bis 2002 / 2003 in Betrieb, eine weitere Offshore-Anlage ist gerade im Bau. Das Leistungsspektrum der zurzeit in Be-trieb befindlichen Anlagen reicht von 8 MVA bis 200 und 330 MVA für die beiden größten Anlagen.
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