28.01.2004 • Einrichtung

Evolution zum homo sedens?

Leider reichte bis jetzt und wohl auch noch in Zukunft die Zeit nicht, um uns an moderne zivilisatorische und berufliche Entwicklungen anzupassen. Letztere führen einfach zwangsläufig zu immer weniger Bewegung. Und weil wir nicht warten können bis uns die Evolution zum homo sedens entwickelt hat,
müssen wir uns als intelligente Menschen etwas einfallen lassen.

Nach mehr als 40-jähriger Erfahrung als Arbeitsmediziner und Ergonom - speziell auf dem Gebiet der Arbeitswelt Büro - geht mir inzwischen der Ruf nach oder voraus, auf diesem Sektor der "Papst" zu sein. Vor diesem Hintergrund darf ich vielleicht auch etwas zum Thema Sitzen sagen und Gefühle artikulieren, die mir einerseits Sorgen machen, mich andererseits aber auch hoffnungsvoll stimmen.

Sorgen macht mir die Erfahrung, dass trotz bester evolutionärer Voraussetzungen, die Einsicht in den Zwang, mehr vorbeugend (praeventiv) tätig zu werden und zu handeln, eindeutig unterbelichtet ist. Unsere Gesundheitsdenke ist bei den meisten, die damit etwas zu tun haben, noch viel zu kurativ orientiert. Und erst wenn wir etwas haben oder hatten, keimt in uns der Vorsatz, etwas für die Gesundheit und gegen das Krankwerden tun zu müssen!

Da beim Sitzmenschen die Wirbelsäulenproblematik im Vordergrund steht (alle Statistiken und Zahlen bestätigen dies), sollte man schwerpunktmäßig bei der Komponente den Anfang machen, die beim Sitzen und den Problemlösungen absolut im Vordergrund stehen muss. Und diese Komponente ist und bleibt nun mal der Stuhl! Er ist nur eine, allerdings zentrale Komponente des Arbeitsplatzes. Und genau in dieser sehe ich nun auch positive Entwicklungen, die durch innovative Lösungen der Stuhlindustrie möglich gemacht werden.

Für sehr viele Rückenprobleme sind meist nicht die Bandscheiben die eigentliche oder wesentliche Ursache. Es sind eher und häufiger sog. Dysbalancen im Organsystem Wirbelsäule, die einmal durch die zivilisatorisch bedingte Bewegungsarmut provoziert werden, zum anderen aber sehr oft durch die beruflichen Sitzzwänge. Hier muss mit allen Mitteln gegengesteuert werden. Im Klartext: "wir müssen zum bewegten Sitzen kommen!"Für die Studenten war ich immer ein Funktionalist und Mahner der ihnen das Leben und die Freiheit als Künstler aus arbeitsmedizinischen und ergonomischen Gründen schwerer machen musste als die Design-Studios sich das dachten. Und auch bei der Beurteilung von Diplomarbeiten sollte ich immer wieder meine (funktionalen) Vorstellungen und Wünsche um der Schönheit willen zurückstellen. Das galt und gilt übrigens auch für Stühle, die neben Leuchten das beliebteste Thema im Studium und bei den Diplomarbeiten war.

Bewegtes Sitzen ist angesagt, und heutzutage erfreulicher Weise auch möglich. Ein jetzt aktueller Schritt ist die Entkoppelung des Stuhlunter- und Stuhloberteils, wodurch das bewegte Sitzen eine neue Dimension erhält und zwar dadurch, dass wir uns im Sitzen so bewegen können, wie dies auch beim Gehen der Fall ist. Dieses Prinzip ist in dem Dondola Sitzgelenk der Wagner Wellness Bürostühle verwirklicht. Damit ist Sitzen beweglich geworden. Das schöne dabei ist, dass auch den ästhetischen Ansprüchen und Wünschen in dieser Entwicklung Rechnung getragen wird, wie die neuesten Modelle dieses Herstellers zeigen. Design muss durch ein Gesundheitsförderungssystem nicht zwangsläufig ausgeschlossen werden, sondern es kann auch eine harmonische Verbindung aus Ergonomie, Prävention und Optik entstehen.
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