27.06.2003 • Medizintechnik

Telemedizin für Herzpatienten

Telemedizin bedeutet schon lange nicht mehr lediglich Fernkonsultation oder Übertragung von Röntgenbildern. Neue Technologien und Dienstleistungen erlauben heute die frühzeitige Entlassung von Patienten, bei weiterhin gegebener hochwertiger medizinischer Betreuung. Im Zeitalter der DRGs ein erstrebenswertes Ziel jeder Krankenhausleitung, sorgt dies doch u.a. für eine Kostensenkung pro Fall und durch häufigere Bettenbelegung für höhere Kapazität der Klinik. Auch kann Telemedizin z.B. bei Herzinsuffizienz-Patienten die Rate der Wiedereinweisungen - den Drehtüreffekt - stark reduzieren.

Philips Telemedizin in Düsseldorf ist spezialisiert auf die telemedizinische Betreuung kardialer Patienten und bietet diese Dienstleistung bereits seit 1,5 Jahren an. Anfangs hauptsächlich als freiwillige, private Zusatzleistung gedacht, wuchs stetig auch das Interesse von Kliniken. Mehrere Tausend Patienten haben inzwischen - initiiert durch kooperierende Kliniken - nach einer OP oder einer Behandlung diesen Dienst von Philips Telemedizin genutzt.
Das Telemedizinische Zentrum unter Leitung von Prof. Dr. Harald Korb ist Tag und Nacht ausschließlich mit Fachärzten und kardiologisch ausgebildetem Fachpersonal besetzt und hat alle medizinisch relevanten Daten des Patienten vorliegen - kann also individuell auf den Patienten eingehen. Zudem steht das Personal nicht unter Zeitdruck und hört geduldig zu. Durch die telefonisch bedingte Anonymität erfährt das Personal häufig sogar medizinisch relevante Informationen, die dem behandelnden Arzt oder der Klinik bislang verborgen blieben.
Der Patient erhält von der Klinik z.B. nach einer Herz-OP für drei Monate ein handliches 12-Kanal-EKG-Übertragungsgerät (welches Philips Telemedizin zur Verfügung stellt) und eine kurze Einweisung. Da das EKG-Gerät ohne Anschluss von Kabeln, mit einem beliebigen Telefon und mit nur einem Tastendruck arbeitet, kann die Bedienung von jedermann in zwei Minuten erlernt werden. Die Übertragung geschieht - initiiert durch den Patienten - über eine kostenfreie Telefonnummer.
Der Patient ruft entweder beim Vorliegen beunruhigender Symptome oder regelmäßig (auf Weisung der Ärzte) an. Er erreicht immer einen persönlichen Ansprechpartner, der zunächst ein eingehendes Gespräch mit ihm führt. Dabei wird das aktuelle Beschwerdebild sowie ein evtl. übertragenes EKG analysiert und die Daten mit den Vorbefunden verglichen. Auf der Basis interkollegialer Kommunikation können notwendige therapeutische Maßnahmen so zeitgerecht initiiert und im längerfristigen Verlauf in ihrer Effektivität kontrolliert werden. Im Notfall werden entsprechende Eskalationsprozeduren bis hin zur Alarmierung der Rettungskette eingeleitet. Philips Telemedizin versteht sich als Unterstützung von Arzt und Klinik - diese bleiben auch weiterhin behandelnder Arzt und Hauptansprechpartner des Patienten.
Ab dem 1. Juli 2003 wird das Angebot um die Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten erweitert. Vorbereitend hierauf hat sich Philips an der europaweiten, seit über zwei Jahren laufenden TEN-HMS-Studie beteiligt, deren erste, vielversprechende Ergebnisse auf dem letzten ESC in Berlin durch Prof. John Cleland (UK) vorgestellt wurden: Durch Telemedizinische Betreuung werden Herzinsuffizienz-Patienten seltener in die Klinik eingeliefert und verbleiben dort auch kürzer. Diese Studie ergab, dass die durchschnittliche Liegedauer eines Herzinsuffzienz-Patienten in der Klinik um 30 % reduziert wurde - nimmt man eine übliche Liegedauer von 13 Tagen an, kann die Klinik ihre Kosten um vier Tage Liegedauer reduzieren.
Dieser telemedizinische Dienst stellt einen neuen, integrativen Ansatz dar, der der Klinik eine lückenlose Betreuung der Patienten ermöglicht. Die aktuellen Patientendaten wie z.B. Medikation, aktuelle EKGs und Symptome werden in einem gesicherten System zur Verfügung gestellt und sind (nach Einwilligung des Patienten) von Klinik, Kardiologe und Hausarzt jederzeit abrufbar. Bradley Gould, Geschäftsführer bei Philips Telemedizin hierzu: "Diese Möglichkeit des Datenabrufs via Internet bietet Kliniken einen Beitrag zu einer besseren Integration der Zuweiser und für eine effektivere Koordination und Kommunikation mit dem niedergelassenen Arzt."
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