23.02.2022 • Brandschutz

4GENE: Geruchsbasierte Warn- und Schutzmethoden

Geruchsbasierte Warn- und Schutzmethoden von 4GENE

Das auf glykosylierte Werkstoffe spezialisierte Unternehmen 4GENE hat eine biotechnologische Lösung für Risiken in den Bereichen E-Mobilität und Engineering entwickelt.

Dabei wird künstlicher, intensiver Rauchgeruch glykosidisch in einem speziellen Verfahren gebun-den. Zu einem festen Zeitpunkt bei der Überschreitung einer kritischen Temperatur wird der Duftstoff freigesetzt. Dieser Warngeruch meldet einen drohenden Brand bereits lange bevor die Flammen aus der Anlage schlagen. „Sniff & Save“ nennt das Unternehmen den Mechanismus, der auf einem erteilten Patent und drei darauf aufbauenden Patentanmeldungen beruht.

Die Warngerüche können dabei in Duft und Art variiert werden, die Anbringung auf elektrischen, technischen und mechanischen Anlagen ist einfach. Die gebundenen Warngerüche können als Aufkleber, mit einem Stift oder schon bei der Herstellung durch eine Beschichtung auf den zu schützenden Anlagen aufgebracht werden, so Heimo Adamski, Geschäftsführer von 4GENE. Ursprünglich wurde die Technologie für die Kosmetikindustrie spezifiziert – die Anwendungs-bereiche reichen jedoch längst auch in den technischen Bereich. Bei technischen Defekten mit einer damit verbundenen Überhitzung werden die an Glukose gebundenen starken rauchigen Warn-gerüche über die Sollbruchstelle im Molekül freigesetzt. Das geschieht schon bei Temperaturen, die bereits kritisch, aber noch weit entfernt von der Bildung echter Rauchgase sind. Das System warnt daher sehr früh, so Dr. Isabelle Effenberger aus dem wissenschaftlichen Team von 4GENE. Erste namhafte Industrieunternehmen führten bereits Pilotprojekte mit der Technik durch.

Die Wirkung von Sniff & Save ist dabei intuitiv: Der Geruch wird wahrgenommen und unmittelbar mit Feuer und Gefahr assoziiert – allerdings lange bevor eine wirkliche Gefahr droht. Katastrophen wie der Brand des Stuttgarter Busdepots hätten damit einen wesentlich glimpflicheren Ausgang genommen als den Totalverlust von Bussen und Gebäuden. Die Warnung vor einem drohenden Brand durch starke Gerüche setzt allerdings voraus, dass ein Mensch als „Sensor“ in der Nähe ist. Bei Industrieanlagen kommen Maschinenbediener infrage, bei Verkehrsmitteln der Fahrzeugführer. Für geparkte Fahrzeuge wäre auch die Einbindung der Technologie in elektronische Warnsysteme möglich. Eine „elektronische Nase“ ersetzt dabei den Menschen und sorgt für die rechtzeitige Warnung vor dem Katastrophenfall. Rauchmelder ergänzen die gesamte Sicherheitsinfrastruktur weiterhin als relevantes Sicherheitselement.
www.4gene.de

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