Die durchschnittlichen finanziellen Auswirkungen eines Vorfalls für ein Großunternehmen in Europa beliefen sich im vergangenen Jahr auf 2 Millionen US-Dollar und sind damit die kostspieligste Art von Vorfällen. Geschäftsdaten sind in der Regel über mehrere Drittparteien verteilt, darunter Dienstleister, Partner, Lieferanten und Tochtergesellschaften – weswegen Cyberkriminelle immer öfter genau diese attackieren. Daher müssen Unternehmen nicht nur die Cybersicherheitsrisiken berücksichtigen, die ihre eigene IT-Infrastruktur betreffen, sondern auch solche, die von außerhalb des eigenen Unternehmens kommen können.
Laut der Kaspersky-Umfrage war mehr als ein Viertel (28%) der großen Unternehmen in Europa von Angriffen auf Daten betroffen, die mit Zulieferern geteilt wurden. Diese Zahl hat sich seit dem Jahr 2020 (damals lag sie bei 29%) nicht wesentlich verändert. Auch die finanziellen Auswirkungen sind die gleichen wie im Vorjahr, nämlich 2 Millionen Dollar. Jedoch hat sich das Angriffsszenario verändert. Die meisten anderen Angriffsarten weisen geringere finanzielle Auswirkungen auf, darunter der physische Verlust unternehmenseigener Geräte (1,2 Millionen US-Dollar), Kryptomining-Angriffe (1,2 Millionen US-Dollar) oder die falsche Nutzung von IT-Ressourcen durch Mitarbeiter (1,2 Millionen US-Dollar). So beliefen sich die durchschnittlichen finanziellen Auswirkungen eines Angriffs bei einem europäischen Unternehmen auf 1,1 Millionen US-Dollar im Jahr 2021 gegenüber 839.000 US-Dollar im Jahr 2020.
Im internationalen Vergleich gingen diese jedoch zurück: von 1,09 Millionen US-Dollar im Jahr 2020 auf 927.000 US-Dollar im Jahr 2021. Der mögliche Grund dafür ist, dass sich die getätigten Investitionen in Präventions- und Eindämmungsmaßnahmen für die Unternehmen nun bezahlt machen. Möglicherweise wurden die durchschnittlichen Kosten aber auch dadurch beeinflusst, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmen in diesem Jahr Datenschutzverletzungen meldeten, gesunken ist: Laut der Kaspersky-Umfrage vermieden es 41% in Europa dies zu tun, während es 2020 lediglich 33% waren. Finanziell anfällige Unternehmen scheuten möglicherweise den Zeit- und Kostenaufwand für eine strafrechtliche Untersuchung oder den eventuellen Imageschaden durch einen öffentlich bekannt gemachten Verstoß.
www.kaspersky.de