In der Koordinatenmesstechnik mit Computertomographie (CT) ist die maßliche Auswertung von Werkstücken, die aus mehreren Materialien bestehen, eine besondere Herausforderung.
Werth Messtechnik, Gießen, hat hierfür eine spezielle Lösung entwickelt. Bei Multimaterial-Werkstücken handelt es sich häufig um Metall-Kunststoff-Komponenten wie z.B. bestückte Steckverbinder. Die Messaufgabe besteht meist aus der Ermittlung von Position und Biegewinkel der innenliegenden Metallpins. Bei der CT-Messung verursachen die Metallpins jedoch häufig Artefakte durch Strahlaufhärtung und Streustrahlung, die bisher die Messungen am Kunststoff-Gehäuse erschwerten. Werth Messtechnik bietet mit der Mehr-Spektren-CT eine innovative Lösung für solche Multimaterial-Werkstücke. Die Mess-Software WinWerth verrechnet zwei CT-Messungen, deren Spektrum auf das jeweilige Material abgestimmt ist, zu einem Volumen. An diesem Volumen können durch 2D-Konturbildverarbeitung Maße im jeweils gewünschten Schnitt geprüft werden. Des Weiteren kann mit Hilfe eines patentierten Verfahrens zur lokalen Kantenortsdetektion eine 3D-Punktewolke für das gesamte Werkstück ermittelt werden. Durch die entsprechende Reduzierung der Artefakte im Volumen sinkt die Messunsicherheit bei der Ermittlung von Maßen zwischen den verschiedenen Materialien.