Potenziell gefährliche Situationen werden von Videoüberwachungskameras zunehmend besser automatisiert erkannt und über das Videomanagementsystem in Echtzeit als Alarm gemeldet. Ein Beispiel dafür sind zwei bewährte Plugins für die Software „IPS VideoManager“ von Securiton (www.securiton.de), einem Unternehmen der Securitas Gruppe Schweiz.
Die Videobildanalyse-Lösung erkennt Graffiti-Sprayer an ihren typischen Bewegungen und abgestellte Objekte, die längere Zeit nicht bewegt wurden. Möglich machen dies eine permanent weiter verfeinerte Mustererkennung und die Objektklassifikation. Die Quote richtig erkannter Situationen ist nach Angaben des Unternehmens sehr hoch. Die Lösung „IPS VideoManager“ ist in vielen Justizvollzugsanstalten zur Detektion von Ausbruchversuchen im Einsatz und gilt als Standard für Videoanalytik in JVAs.
Potenzielle Kofferbomben detektieren
Bei der Objektklassifikation werden übliche Umrisse und Größenverhältnisse von Gegenständen oder Personen berücksichtigt. Unbewegte Gegenstände mit den Außenmaßen von Gepäckstücken (z. B. abgestellte Koffer und Taschen) werden in Innenbereichen auch bei einem hohen Aufkommen an Personen im Vorder- und Hintergrund zuverlässig erkannt. Die maximale Zeitdauer, die ein Objekt ohne Alarmmeldung unbewegt an einem Platz bleiben darf, lässt sich ähnlich flexibel einstellen wie die zu detektierende Größe. Feststehende Objekte – wie Abfalleimer – werden nicht gemeldet. Das Software-Plugin „IPS Left Luggage Detection“ lässt sich flexibel in die modulare Struktur von „IPS VideoManager“ integrieren.
Graffiti-Sprayer in Bahnanlagen erkennen
Ein weiteres Analyse-Plugin ist das Modul „IPS Subway Protection“. Verdächtiges Verhalten auch in unterirdischen Bahnanlagen wird in Echtzeit gemeldet. Die intelligente Videoanalyse entdeckt Auffälligkeiten wie Graffiti-Sprayer oder herumlungernde Personen durch Mustererkennung. Dabei vergleicht die Software in Echtzeit 3-D-Bewegungen von Kantenverläufen im Raum mit ähnlichen Geometrien in der Datenbank. Tritt ein solches Muster auf, löst dies in der Leitstelle einen entsprechenden Alarm aus.
Beide Plugins erweitern das Software-Paket „IPS VideoManager“. Es kann nicht nur Bilder auswerten, sondern auch eine unbegrenzte Zahl von Kameras an beliebig weit auseinanderliegenden Standorten administrieren. Zu den Managementfunktionen zählt unter anderem auch die Fernsteuerung von Schwenk-Neige-Zoom-Kameras.
People-Tracking mit automatischer Kamera-Nachführung
„IPS VideoManager“ ist zudem in der Lage, mehrere Kameras auf einen Punkt in einem Geländeplan auszurichten. Der Mitarbeiter in der Leitstelle muss dazu lediglich diese Stelle mit der Maus anklicken. Ebenso kann die CCTV-Lösung das „Tracking“ von Personen oder Gegenständen auslösen. Der Bewegungsverlauf wird dann im Lageplan visualisiert. Verlässt das Objekt den Erfassungsbereich einer Kamera, wird es von der nächsten automatisch übernommen. Alle Schwenk-Neige-Zoom-Aufnahmeeinheiten sind mit der Software in der Lage, Personen oder bewegte Gegenstände ohne manuellen Eingriff kontinuierlich fokussiert nachzuverfolgen.
Kooperation in Forschungsprojekt mit Fraunhofer IOSB
Securiton entwickelt seine Software permanent weiter, arbeitet in einem Forschungsprojekt unter anderem mit dem Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (Fraunhofer IOSB), Karlsruhe, zusammen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.