Die DSM Computer GmbH hat mit der Real-Time Systems GmbH eine Partnerschaft vereinbart mit dem Ziel, kompakte Embedded-Systeme mit vorgetestetem, ready-to-use Softwarepaket anzubieten. Durch die Implementierung des RTS Hypervisor von Real-Time Systems auf ausgewählten Multi-core-Systemen der DSM Computer können die Echtzeit-Applikation und die grafische Benutzeroberfläche auf einer einzigen Hardwareplattform ausgeführt werden.
Auf dem erstmals auf der embedded world in Halle 1, Stand 254, gezeigten Demosystem mit dem Schaltschrank-PC Galaxy laufen ein Echtzeitbetriebssystem und das Standard-Betriebssystem Windows 8 komplett unabhängig voneinander auf dem RTS Hypervisor. Die harte Echtzeitfähigkeit bleibt in jedem Fall vollständig erhalten. Selbst wenn Windows abstürzt, wird davon das RTOS nicht beeinflusst, da alle Inputs/Outputs den einzelnen Kernen fest zugeordnet sind.
Christian Lang, Leiter Marketing bei DSM Computer, erklärt: „Mit der Implementierung des Hypervisors wollen wir unseren Kunden leistungsfähige Multi-core Embedded-Systeme mit sofort lauffähiger Software anbieten. Damit tragen wir dazu bei, die Entwicklungszeit und die Kosten der Kundenapplikation zu optimieren. Wir sind uns sicher, dass auch im Automatisierungsmarkt der Einsatz von Virtualisierungstechnologien immer wichtiger wird.“
Gerd Lammers, Geschäftsführer der Real-Time Systems GmbH, sagt: „DSM Computer ermöglicht als einer der führenden Anbietern von innovativen Embedded-Systemen die weite Verbreitung unseres Hypervisors in industriellen Märkten. Die Industrierechner mit unserem Tool zielen auf Anwendungen, bei denen Kunden sowohl ein deterministisches Echtzeitbetriebssysteme für zeitkritische Funktionen sowie ein Standard-Betriebssystem für andere Aufgaben auf einer einzigen Hardwareplattform einsetzen möchten.“
Der RTS Real-Time Hypervisor wurde zum Management und dem Betrieb auf einzelnen Kernen eines Multi-core-Prozessors verteilte Betriebssysteme entwickelt. Neben Standard Betriebssystemen wie Microsoft Windows oder Linux können auch übliche Echtzeitbetriebssysteme unverändert betrieben werden. Das Tool übernimmt die exklusive Zuteilung der Prozessorkerne, Speicherbereiche oder I/O-Geräte auf unabhängige Betriebssysteme. Die Betriebssysteme verhalten sich so, als ob sie auf getrennter Hardware ablaufen würden, und beeinflussen sich nicht gegenseitig. Durch die Aufteilung dieser Komponenten in einzelne, virtuell unabhängige Rechner lassen sich die Hardwarekosten wesentlich optimieren. Da der Hypervisor kein Host-Betriebssystem benötigt, können alle Betriebssysteme in beliebiger Reihenfolge starten oder neu booten. Um die Kommunikation zwischen den einzelnen Betriebssystemen zu vereinfachen, unterstützt das Tool einen konfigurierbaren geteilten Speicherbereich sowie ein virtuelles, TCP/IP-basiertes Netzwerk. Der Hypervisor nutzt die Intel VTx-Technologie zum sicheren Betrieb von Standard-Betriebssystemen.
Das erste Produkt der DSM mit dem RTS Hypervisor ist der Schaltschrank-PC Galaxy G4-QM57 mit Intel Core i5-520M-Prozessor und Intel QM57-Chipsatz. Neben der Standardversion sind optional ein noch leistungsstärkeres Modell mit Intel Core i7-620M Dual-core CPU erhältlich. Der robuste Box-IPC ist besonders für das raue Industrieumfeld konzipiert. Dank seines kompakten Aufbaus von 149 x 260 x 280 mm kann das System flexibel im Schaltschrank verbaut werden. Um den schnellen Zugriff auf alle Komponenten zu ermöglichen, sind der Laufwerkseinschub und die Anschlüsse an der Vorderseite des Industriegehäuses angebracht. Zur Erweiterung mit kurzen, gängigen Zusatzmodulen oder mit kundenspezifischen Steuerungskarten verfügt der Schaltschrank-PC über drei freie PCI Slots und einen PCI Express x1-Steckplatz.