In Bodenheim, nicht weit von Mainz entfernt, gründete sich 1984 das Unternehmen IC-Haus und wagte damals etwas, was sich nicht viele trauten: Halbleiter herzustellen. Halbleiter waren damals eine große Sache, eigentlich konnten das nur große Firmen. Uns war das damals egal wir wollten trotzdem Chips bauen, erinnert sich Dr. Hainer Flocke während der Geburtstagsfeier, die im Juni in der Firmenzentrale stattfand. Während des Festaktes erzählte er von der Gründungszeit, wie er gemeinsam mit Manfred Herz die Idee zu dem Unternehmen entwickelte, wie man in einer Schnapsbrennerei die Arbeitstische einrichtete, wie leicht man im Vergleich zu heute an die Kredite zur Gründung kam und wie man Studenten einstellte, um die ersten Chips zu bauen. Flocke ließ dabei auch alte Weggefährten zu Wort kommen und so konnten sich die Anwesenden ein lebendiges Bild davon machen, wie sich das Unternehmen von einem kleinen Betrieb zu einem der führenden deutschen Halbeiter-Hersteller entwickelte, das heute 30 Mio. Jahresumsatz erwirtschaftet und über 200 Angestellte beschäftigt.
Auch den ehemaligen Bürgermeister von Bodenheim hatte Flocke eingeladen, um noch einmal herauszuheben, wie gut die Zusammenarbeit war und wie wichtig für IC-Haus der Standort Bodenheim ist. Denn dort habe man die ausgebaute Infrastruktur und die vielen Vorteile der Industriepolitik Rheinland-Pfalz voll nutzen können. Pläne, die Struktur des Unternehmens zu verändern, habe man nicht: IC-Haus wird auch weiterhin ein Familienunternehmen bleiben, das versicherte er. Sein Ziel wird auch in Zukunft die Stärkung des Portfolios sein, die internationalen Märkte stärker anzugehen und in Nischenmärkte vorzudringen.
Danach hatten die Besucher ausgiebig Zeit, die Entwicklungs- und Produktionsanlagen zu besichtigen. So konnte man sich ansehen, wo und wie IC-Haus die Chips für die Airbags herstellt, die in vielen deutschen Automobilen eingesetzt und inzwischen in der vierten Generation gefertigt werden.