In der Vakuumtechnik ist Edelstahl das bevorzugte Material für hochwertige Bauteile. Als Fügeverfahren steht neben WIG-, Plasma- und Laserschweißen auch ein spezielles Lötverfahren zur Verfügung.
Es handelt es sich um ein Hochtemperaturverfahren (Löttemperatur ca. 1.040 °C), bei dem ein Nickelbasislot aus dem System Ni-Cr-B-Si verwendet wird. Die Lötstellen zeichnen sich neben der notwendigen Hochvakuumdichtheit durch hohe mechanische Festigkeit und Oxidationsbeständigkeit (bis 980 °C) aus. Das Lot diffundiert durch den Borgehalt in das Grundmaterial ein, wodurch an der Lötstelle eine neue Legierung mit höherer Rückschmelztemperatur im Vergleich zur ursprünglichen Schmelztemperatur entsteht.
Durch das Löten im Vakuum werden keine Flussmittel benötigt, ein hoher Füllgrad im Lötspalt erreicht und die Oberflächen bleiben blank. Das Material erhält beim Fügen keine Spannungen und verzieht sich nicht.
Zum Schweißen ist das Vakuumlöten überall dort eine gute Alternative, wo durch die Gestalt der Bauteile das in der Vakuumtechnik erforderliche Schweißen von innen nicht möglich ist. Mit diesem Lötverfahren werden erfolgreich Vakuumkomponenten wie Rohrleitungsbauteile, Ventile, Zeolithfallen, Filter und Abscheider hergestellt.