Faro-Messsysteme steigern Effizienz in der Türenfertigung bei VW

Seit Ende 2003 setzt Volkswagen in der Türenfertigung für den VW Golf im Stammwerk in Wolfsburg zwei Control Stations mit Messarmen der Platinum-Serie und einem Messbereich von 3,70 m von FARO ein.
Hans-Werner Redent, der Leiter des Technischen Service, erläutert: „Zur Prüfung der Wiederholgenauigkeit brauchen wir ein Verfahren, mit dem wir den Prozess innerhalb unseres Bereichs nachvollziehen können. Die Control Station erlaubt uns, die Türen aus der Serie heraus zu messen. Der Einsatz der Faro-Messsysteme bringt uns nicht nur Einsparungen bei Kosten und Zeit, sondern beschert uns zudem einen enormen Zugewinn an Flexibilität.“

Die Control Station wird im wesentlichen zur Serienkontrolle der Türenfertigung genutzt. Re-ferenztüren durchlaufen den normalen Montageprozess mit Teilen neuester Abpressung aus dem Karosseriebau. Diese Türen werden dann im Messraum aufgebaut und hinsichtlich ihrer Lage mit den Solldaten verglichen. Die Messberichte, die aus den gewonnenen Daten erstellt werden, stellen schließlich die Basis für die täglich stattfindende Stellrunde dar. Diese leitet aus den Messberichten – falls nötig – Stellmaßnahmen innerhalb der Anlagen ab.
Zur Gewinnung der Daten für die Messberichte setzt der Technische Service die Control Station vielfältig ein: So werden zum Beispiel Punkte an Stellen, die wichtig sind beim Zusammenbau – zum Beispiel Durchgänge innerhalb der Tür – geprüft. Zunächst wird dabei beim Türinnenteil die RPS (Referenz-Punkt-System) gemessen. Dadurch kann festgestellt werden, ob der Wert innerhalb der vorgegebenen Toleranzen des PDM - Blattes (PDM = Produkt Daten Montage) liegt. Zum Vergleich können Messberichte aus der Qualitätssicherung herangezogen werden. Bei Abweichungen von Teilen aus der Hausanfertigung oder Kaufteilen werden Abstellmaßnahmen mit der Qualitätssicherung und Entwicklung eingelei-tet. Dabei bietet die Control Station den Vorteil, dass verschiedene Punkte kontrolliert werden können. Auch bestimmte Fehlerbilder, die im Prozess auftreten. Jeder Punkt kann ange-fahren und zum Datensatz kontrolliert werden. Die Tür wird im Referenz-Punkt-System aufgenommen, jeder x-beliebige Punkt angefahren und abschließend festgestellt, ob die Tür innerhalb oder außerhalb der Toleranz liegt.
Die Control Station konnte sich aber auch schon bei Sondermessungen in Absprache mit den Fertigungskoordinatoren oder Schichtleitern bewähren. So wurde das mobile Messsystem speziell während des Werksurlaubs, als die Anlagen umgestellt wurden, genutzt: Ein Satz Türen wird gefertigt, entnommen, mit der Control Station gemessen – und quasi ohne Zeitverzögerung liegen die Daten vor. Daneben werden auch Vermessungen außergewöhnlicher Messpunkte mit dem FaroArm durchgeführt, bei denen dann die CAM2-Messsoftware von FARO zum Einsatz kommt. Zum Beispiel bei der Prüfung, ob eine Beule in der Türe ist, wenn diese Frage durch die vorgegebenen Messpunkte der Softcheck Tools nicht beantwortet werden kann. Diese nehmen im übrigen innerhalb des Messsystems Control Station eine tragende Rolle ein, denn mit dieser Software wird ein definierter Ablauf geschrieben, der sich immer wieder wiederholt zur automatischen Protokollerzeugung pro gemessenem Bauteil.

„Die Control Station bietet uns entscheidende Vorteile: So genügt es bei Änderungen an den Türen, diese in die Softcheck Tools einzupflegen, also den Soll-Datensatz und vielleicht auch den Messpunkt zu aktualisieren. Im Vergleich zu früher ermöglicht das Messsystem die Vermessung von Spalt und Bündigkeit der Türen um rund 30 % schneller. Vor allem aber erlaubt uns die Control Station, den Prozess vom Eingang des Produktes in unseren Bereich bis hin zum Abschluss selbst nachvollziehen zu können,“ fasst Hans-Werner Redent zusammen.

Die Control Station ist ein dynamisches 3D Messgerät für den Einsatz speziell in der Produktion. Sie ist ebenso leicht zu bedienen wie eine Lehre und gleichzeitig so leistungsfähig wie eine Koordinatenmessmaschine. Das Einsatzspektrum der Control Station ist extrem vielseitig: Sie ergänzt oder ersetzt die klassische Lehre und kann als portables, benutzerfreundliches Messmittel überall vor Ort in der Produktion zur Qualitätskontrolle eingesetzt werden. Der Bediener wird zu allen erforderlichen Messpunkten durch das einfache Folgen eines grünen Punktes am Touch-Screen Display geführt.