Die Sonnenbänke der Marke Ergoline besitzen seit über drei Jahren ein Innenleben aus Kunststoffschaum. Sowohl die zentrale Steuerungsbox, als auch die Führungskanäle für die Kühlluft bestehen aus expandiertem Polypropylen, abgekürzt EPP. Mit dem schwarzen, elastischen Kunststoff in den Geräten erfüllen sich die Entwickler aus Windhagen gleich mehrere Wünsche gleichzeitig: Fixierung von Bauteilen, Berührungsschutz, stoßabsorbierende Aufhängung, Schall- und Wärmeisolierung und Luftführung.
Die zentrale Steuerung versorgt die zahlreichen Leuchtstoffröhren in der Sonnenbank mit Strom und steuert alle Abläufe während des Betriebs. Das Innenleben besteht aus Transformatoren, Schaltschützen, zahlreichen Leiterplatten und einer Fülle von Klemmen, die zuvor alle in einem Blechchassis verschraubt waren. Heute befindet sich die gesamte Elektrik in einer schwarzen „Box" aus EPP. Alles wird von Hand gesteckt. Fachleute sind verblüfft über die kreativen Befestigungsideen, die ohne Befestigungsmaterial und Werkzeug auskommen. Nur auf den Schraubendreher kann man nicht verzichten, er wird nach wie vor für die Verdrahtung benötigt.
Stefan Schmitz, Konstrukteur und Arbeitspaketverantwortlicher bei Ergoline, dazu: „Zugegeben, am Anfang haben wir uns etwas schwer getan mit der Vorstellung, elektrische Bauteile in Formteilen aus Schaum zu befestigen. Inzwischen können sich unsere Mitarbeiter der Produktion und des Service nichts anderes mehr vorstellen, als Bauteile zu stecken. Wir sparen erheblich Zeit bei der Montage und eine Menge Geld für die Bewirtschaftung der Teile, die wir nun nicht mehr benötigen." Alle Komponenten der Steuerung befinden sich in einem EPP-Formteil, das gleichzeitig das Gehäuse bildet. Eine einzige Schraube gibt es noch, sie ist gesetzlich vorgeschrieben und sichert die Abdeckung, die ebenfalls aus EPP besteht.
Die Konstruktion des Schaum-Chassis entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Formteilespezialisten RUCH NOVAPLAST. Die Entwickler bei Ergoline legten die wesentlichen Geometrien fest, die Konstrukteure von RUCH NOVAPLAST sorgten für den Feinschliff. Der Kunststoff-Hersteller aus Oberkirch im Schwarzwald ist Lizenznehmer eines Hewlett-Packard-Patents und vertreibt das EPP-Chassis unter dem eigenen Markennamen ‚NOVAplexTM'. RUCH NOVAPLAST unterstützt nicht nur die Kunden beim Engineering, sondern stellt auch die Formteile in Serie her. Stefan Schmitz: „Die Schäum-Werkzeuge aus Aluminium bedeuten zwar höhere Investitionskosten, aber die technischen Vorteile und die Ersparnisse bei der Montage wiegen diese Investition voll auf!"
EPP spielt auch bei der Luftverteilung eine führende Rolle. Die Kühlluft wird durch maßgeschneiderte Kanäle aus dem schwarzen Schaummaterial präzise an den Punkt gebracht. Ralf Keller, Lüftungsspezialist bei Ergoline, erläutert: „Um adäquate Lüftungsquerschnitte in Abhängigkeit von den Luftvolumenströmen und Luftgeschwindigkeiten zu erzeugen, sind Schläuche wegen ihrer gleich bleibenden Querschnitte schlecht geeignet. Außerdem sind die Platzverhältnisse in einer Sonnenbank recht eng. Die Formteile aus EPP sind eine Superlösung."
RUCH NOVAPLAST Marketingleiter Winfried Mantwill: „Chassis aus Kunststoffschaum setzen sich immer mehr in der Industrie durch. Wer einmal ein Gerät mit NOVAplexTM aufgebaut hat, will nichts anderes mehr und stellt nach und nach alle Entwicklungen von Blech auf Schaum um." Bei Ergoline gehen die Überlegungen schon weiter, in den gemeinsamen Gesprächen mit den Fachleuten von RUCH NOVAPLAST zeichnen sich bereits neue Verbundlösungen aus Metall und EPP ab.
NOVAplexTM ist das Gehäusekonzept der Zukunft für alle Elektronikgeräte, Büroelektronik, Medizintechnik, Messgeräte, Weiße und Braune Ware, Automobiltechnik und die Luft- und Raumfahrt.
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