Eine gesunde, sichere Arbeitsumgebung rentiert sich für die Mitarbeiter und fördert die nachhaltige Geschäftsentwicklung. Was in großen Unternehmen praktiziert wird, kann auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) erfolgreich umgesetzt werden. Dies ist die Zielsetzung der Webseite
http://osha.eu.int/business , die von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz in Kooperation mit dem Netzwerk der Euro Info Center (EIC) initiiert wurde.
Die Seite bietet neben aktuellen Informationen zum Gesundheits- und Arbeitsschutz auch LINKS zu Datenbanken mit branchenspezifischen Beispielen von guten praktischen Lösungen und zu Informationsanbietern. Die Themen umfassen z. B. praxisorientierte Hilfen zur Gefährdungsbeurteilung in Handwerksbetrieben und der Landwirtschaft, Checklisten zur Optimierung von Arbeitszeitmodellen, Lärmminderungsmaßnahmen, Arbeiten am Bildschirm sowie branchenspezifische Konzepten und Programme zur Senkung der unfallbedingten Ausfalltage in der Industrie.
„Eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung wird oft als schwer realisierbar oder kostenproblematisch erachtet“, sagt Hans-Horst Konkolewsky, Direktor der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. „Das Gegenteil ist der Fall, wie viele Beispiele zeigen. Höhere Sicherheit und Gesundheit steigern die Produktivität. Das ist die Botschaft dieser Webseite.“
Reduktion der Unfälle bei Instandhaltungsarbeiten: In einem automatisierten Ersatzteillager der Automobilindustrie konnte durch ein ganzheitliches Arbeits- und Gesundheitsschutzkonzept inklusive Schulungen und arbeitsbezogene Unterweisungen der Mitarbeiter in vier Jahren die Zahl von 495 unfallbedingten jährlichen Ausfalltagen auf 18 (auf 1 Mio Arbeitsstunden) reduziert werden.
Lärmminderung durch geräuscharme Maschinen: Mit der ab Februar 2006 gültigen neuen EU-Lärmrichtlinie werden die Grenzwerte auf einen Schallpegel von 85 Dezibel gesenkt, ab dem Gehörschutz getragen werden muss. Der Arbeitgeber hat die Aufgabe, Lärm mindernde Maßnahmen „nach Stand der Technik“ einzusetzen. Der Arbeitgeber kann sich in Datensammlungen über die Geräuschemission über die Emissionswerte von Maschinen informieren, die bei gleicher Leistung und ähnlichem Preisniveau um fünf bis 20 Dezibel unterschiedlich hoch ausfallen kann.
Nacht- und Schichtarbeit in der Industrie: Durch geeignete Nacht- und Schichtarbeitssysteme lässt sich die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter verbessern. In einer von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin herausgegebenen Broschüre werden unterschiedliche Arbeitszeitsysteme vorgestellt. Die Darstellung beinhaltet kontinuierliche und diskontinuierliche Schichtsysteme in der Industrie, Schichtsysteme für den variablen Personalbedarf im Dienstleistungs- und Pflegebereich, Teilzeit im Einzelhandel oder flexible Arbeitszeitsysteme, Gleitzeit- oder rollierenden Freischichtenmodelle. Für KMU kann die Darstellung und Bewertung der Arbeitszeitsysteme mit dem Computerprogramm BASS 3.0 Bedarfsorientiertes Arbeitswissenschaftliches System zur Schichtplangestaltung hilfreich sein.
Erfassung von Fehlbeanspruchungsfolgen: Viele Tätigkeiten in der Metall- und Maschinenbau werden unter hohen psychischen Belastungen wie Stress, Ermüdung, und Monotonie erbracht. Mit Checklisten lassen sich die beeinträchtigenden Folgen herausfinden, um leistungsfördernde Arbeitsbedingungen einführen zu können. Jede Form der Belastung wird mit einer eigenen Liste erfasst, wobei neben den Tätigkeitsmerkmalen auch Leistungs- und Verhaltenskriterien sowie die Umgebungsbedingungen berücksichtigt werden, die die Wirkung der Tätigkeitsmerkmale verstärken können.
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