31.10.2005 • Klinik-IT

Ertragscontrolling – wo stecken die Potentiale?

Hauptsache gespart

Abteilungsleitende Krankenhausärzte haben im stetig stärker ökonomisierten Gesundheitswesen einen zunehmend schwereren Stand: Waren es bislang vornehmlich medizinische Entscheidungen, die ihren Arbeitsalltag prägten, so sind es heute Entscheidungen, die unter der Prämisse stehen: „Kosten sparen". Wo genau das geschehen soll, verrät auch eine detaillierte Deckungsbeitragsrechnung nicht. Außerdem kann ein ärztlicher Leiter nicht alle Kostenarten gleichmäßig beeinflussen. Die über Umlageverfahren jeder Abteilung zugerechneten Overhead-Kosten entziehen sich meist seinem Einflussbereich.

Schlüssige Vergleiche

Hinzu kommt, dass die nominale Höhe einer Kostenart keinen Aufschluss zulässt, ob Kosten in einem Bereich „zu hoch" sind oder nicht. Erst ein Benchmarking mit wesensgleichen Einheiten gibt detaillierten Aufschluss. Da die Vergleichbarkeit aufgrund unterschiedlicher Leistungsschwerpunkte nicht gegeben ist, muss das individuelle Leistungsportfolio den Ansatz für ein aussagefähiges Benchmarking geben. Ein Lösungsweg kann über den Projektbericht zur jeweiligen KFPV beschritten werden, dessen Daten die Basis sind für das von der W+H-Beratung im Gesundheitswesen erstellte Software-Tool „CliniCheck".
Im Folgenden wird das CliniCheck-Vorgehen als einfache und erfolgreiche Entscheidungsunterstützung vorgestellt. Vereinfachend sind dabei die ersten beiden Phasen in Abbildung 1 zusammengefasst.

Ergebnis in drei Schritten

Für die Durchführung der Analyse wird zunächst der Analysehorizont festgelegt (Analyse einer Abteilung oder der gesamten Einrichtung). Am Anfang steht die Erfassung der Leistungsdaten für jede Abteilung. Hierfür werden die verwendeten DRG, die jeweilige Fallzahl und ggf. die effektiven Relativgewichte (ERG) benötigt.

Alle erfassten Daten spiegeln das Leistungsportfolio der Abteilung wieder (Soll-Kosten). EDV-seitig nutzt das Programm die Ergebnisse des jeweiligen Projektberichtes zur KFPV 2004/2005. Dann werden aus der Kostenstellenrechnung die Ist-Kosten unter Beachtung desselben Bezugszeitraums ermitteltet. Dabei orientiert sich die Analyse ebenfalls an den Kostenarten der KFPV.

Einzelne, mehrere oder alle Kostenarten fließen in die Analyse ein. Bei den Personalkostenarten sind die Anzahl der in der betrachteten Abteilung tätigen Mitarbeiter je Dienstart und die absolute Höhe der Kosten je Dienstart die Variablen.

Im dritten Schritt erfolgt die Auswertung (Abb. 2). Diese sind nur durch die krankenhauseigene bzw. Landes-Basesrate anzupassen. Die Ergebnisse erzeugen sowohl einen Soll-Ist-Vergleich in absoluten Euro-Beträgen als auch relativ (bei Personalkosten auch in Form der Anzahl der Mitarbeiter). Durch die transparente und nachvollziehbare Datenaufbereitung erhalten Mediziner Informationen zur gegenwärtigen Ausgangslage ihrer Bereiche: Schon jetzt lässt sich die Frage zur Erlös- oder Kostenoptimierung für einzelne Abteilungen beantworten.

Volatiler Lernprozess

Mit der KFPV 2004 und 2005 ist der Katalog der zu vergütenden Leistungen vorläufig von seinem Umfang vorgegeben. Die lernende Komponente des Systems führt weiterhin zu Veränderungen in Ausgestaltung sowie zu Volatilitäten in der jeweiligen Ausprägung der DRGs.

Das führt in manchen Bereichen zu großen Verwerfungen, die eine Planung über das laufende Jahr hinaus oft nur schwer möglich erscheinen lassen. Allerdings kann für die Zukunft angenommen werden, dass die Volatilitäten abnehmen und sich die Anzahl der DRGs mit geringeren Steigerungsraten ausweiten.

Das DRG-System ist die maßgebende Basis der Abrechnung und entscheidet über den wirtschaftlichen Erfolg eines Hauses. Dessen nachhaltiger Erfolg wird zunehmend von der bedarfsgerechten Patientenversorgung bei wirtschaftlicher Leistungserbringung durch das medizinische Portfolio gesteuert, die sich schnellstmöglich den gesundheits- und krankenkassenpolitischen Veränderungen anpassen. Zur Existenzsicherung ist daher eine konstruktive Diskussionen zwischen medizinischem und kaufmännischem Bereich zwingend notwendig und bedarf einer aussagekräftigen Analyse zum Status Quo der angebotenen medizinischen Leistungen.

Die W+H-Beratung entwickelte das Software-Tool CliniCheck mit freundlicher Genehmigung des InEK zur Durchführung von Selbstanalysen von Kliniken in der beschriebenen Weise.
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