25.08.2005 • Betriebstechnik / Instandhaltung • Thermische Verfahrenstechnik

Näher am Prozess durch Innovation

Die ersten Anzeichen eines Verschleißes an den Elastomerdichtungen erkennt man in Form von Leckagen beim Kaltstart des Wärmetauschers oder bei Außerbetriebnahme in der Abkühlphase. Folgende Faktoren beeinflussen die Standzeit von Elastomerdichtungen:
  • die Betriebsweise des Plattenwärmeübertragers (kontinuierlich oder diskontinuierlich)
  • die Aggressivität der eingesetzten Medien und Reinigungsmittel
  • die maximale Betriebstemperatur
  • der maximale Betriebsdruck
  • die mechanische Beanspruchung durch zu starkes und ungleichmäßiges Anspannen
  • natürliche Alterung
Einige Plattenwärmetauscher (PWT) bieten die Möglichkeit, das Plattenpaket nachzuspannen. So kann man die Vorspannung auf die Dichtung wieder erhöhen und die Leckage kurzfristig beheben. Im Neuzustand wird der PWT werksseitig auf ein maximales Plattenpaketmaß gespannt, bei Auftreten von Leckagen kann das Plattenpaket auf ein minimales Paketmaß gespannt werden. Max. und Min.-Maß sind meistens auf dem Wärmetauscher vermerkt. Zu beachten ist, dass das min. Paketmaß nie unterschritten wird. Dies würde zum Beschädigen der WT-Platten führen. Spätestens nach dem Spannen auf das min. Paketmaß muß ein Dichtungswechsel eingeplant werden.

AKK Industrieservice, ein unabhängiges Serviceunternehmen, hat sich auf die Reparatur und Wartung von Plattenwärmetauschern aller Fabrikate spezialisiert. In Zusammenarbeit mit Kunden aus den unterschiedlichsten Industrien wurde ein Verfahren entwickelt, um Wärmetauscherplatten effektiv und kostengünstig einer 100%igen Reinigung, Prüfung und Regummierung zu unterziehen. Die Schritte einer Regummierung beinhalten folgende Arbeiten:

1. Eingangskontrolle und optische Überprüfung auf Wiederverwendbarkeit. Bei Verdacht auf Erosion wird eine Wandstärkenmessung durchgeführt.

2. Entfernen der alten Dichtung und chemische Reinigung nach Art der Verschmutzung in speziell für diese Anwendung zusammen mit der Haug Chemie entwickelten Säure- und Laugebädern. Die Edelstahloberflächen werden durch die Chemikalien nicht angegriffen! (wie z.B. beim Beizen).

3. Nach der chemischen Reinigung werden die Chemikalien sorgfältig mit einem Hochdruckreiniger von den WT-Platten entfernt.

4. Jede Platte wird mit einer fluoreszierenden Farbe eingesprüht und unter UV-Licht auf Haarrisse und Korrosion geprüft und erneut gereinigt. Zusätzlich werden die Dichtungsnuten überprüft und, falls erforderlich, nachgearbeitet.

5. Bei geklebten Dichtungen wird die Dichtungsnut entfettet und die neue Dichtung mit einem Zweikomponenten-Klebstoff auf der Platte fixiert. Die Plattenpakete werden in spezielle Vorrichtungen gestapelt und gespannt, um dann zum Aushärten des Klebstoffes und um eine optimale Verklebung zu erzielen in einem Wärmeofen behandelt. Bei kleberlosen Dichtungen werden diese durch die unterschiedlichsten Systeme auf der Platte befestigt.

6. Jede Dichtung wird auf den richtigen Sitz und Verklebung überprüft und nach Schaltplan sortiert. Danach erfolgt die sorgfältige Verpackung des Plattenpaketes.

Nach diesen Servicearbeiten sind die Plattenpakete in einem „so gut wie neu"-Zustand.

Chemische Reinigung in Tauchbecken

Beläge von demontierten Wärmeübertragerplatten können in chemischen Tauchbädern entfernt werden (siehe Abb. 1). Hierzu werden die Dichtungen von den Platten entfernt und nach Art der Verschmutzung werden die Edelstahlplatten in einem beheizten Lauge- bzw. Säurebecken 4–6 Stunden behandelt. In diesen Tauchbädern werden Kleberreste und Beläge gleichzeitig gelöst und anschließend zusammen mit den Chemikalienrückständen unter Hochdruck gereinigt. Fachbetriebe, die sich auf die chemische Reinigung von Plattenwärmeübertragern spezialisiert haben, verwenden dazu Chemikalien, die die Edelstahloberfläche nicht angreifen. So ist gewährleistet, dass nach der dieser Reinigung keine größere Oberflächenrauhigkeit vorliegt als zuvor. Beim Beizen dagegen kann die metallische Oberfläche stumpf werden; dies hat eine schnellere Belagbildung zur Folge.

Bei Medien, die zur erhöhter Fouling-Bildung neigen, kann durch ein elektrochemisches Polieren der Wärmeübertragerfläche eine längere Betriebsdauer realisiert werden. Bei diesem zerstörungsfreien Oberflächenabtrag wird die Metalloberfläche geglättet, d.h. die Oberfläche ist homogen, metallisch sauber und passiviert. Zudem wird die Korrosionsbeständigkeit und die Spaltgeschwindigkeit erhöht und somit der Selbstreinigungseffekt verbessert. So behandelte Oberflächen sind leichter zu reinigen und sind unanfälliger für Fouling. Fachbetriebe für Servicearbeiten von Plattenwärmeübertragern bieten diese Servicedienstleistung an und führen Versuche bei den unterschiedlichen Medien und Materialien durch.

CIP-Reinigung von Plattenwärmetauschern

Eine CIP-Reinigung (Clean In Place) ist eine wirtschaftliche Methode, die ursprüngliche Leistung eines Plattenwärmeübertragers wiederherzustellen (Abb. 2). Bei dieser chemischen Umlaufreinigung zirkuliert eine Reinigungsflüssigkeit durch den montierten Plattenwärmeübertrager und löst die Beläge von der Wärmeübertragungsfläche. Wenn Reinigungsanschlüsse bereits bei der Installation der Anlage eingeplant wurden, reduziert sich der Aufwand zusätzlich. Die mobile CIP-Reinigungsanlage wird dabei über flexible Rohrleitungen an den Spülanschlüssen angeschlossen und pumpt die Reinigungsflüssigkeit für eine bestimmte Zeit durch den Wärmeübertrager. Nach dem Einsatz muß die Reinigungsflüssigkeit neutralisiert werden. Zu beachten ist jedoch, dass der Erfolg einer solchen CIP Reinigung von mehreren Faktoren abhängig ist:
  • der CIP Volumenstrom sollte das 1,3 fache des Betriebsvolumenstroms betragen
  • die Reinigungschemikalie muss sorgfältig bestimmt werden
  • die Möglichkeit einer indirekten Erwärmung der Reinigungsflüssigkeit wirkt sich positiv auf die CIP-Reinigung aus
  • der Spüldruck sollte nicht durch kleine Spülanschlüsse reduziert werden, evtl. muss die Verrohrung entfernt werden
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