Die Innovationsmuster der Gesellschaft ändern sich. Die wesentlichen Treiber von Innovation und gesellschaftlichem Wohlstand werden in Zukunft nicht mehr alleine Informations- und Kommunikationstechnik sein. Neue Technologien wie die Nanotechnologie und der Bereich der Lebenswissenschaften (Life Science), mit Technologien wie Biotechnologie, werden die bestimmenden Faktoren sein. Die Forschungsaktivitäten in den neuen Technologien haben in den letzten
Jahren deutlich zugenommen. Dabei verändern sich die Anforderungen an Forschungsumgebungen durch beschleunigte Innovationszyklen und eine verstärkte Bedeutung von Produktivität und Kreativität im Forschungs- und Entwicklungsprozess.
Veränderte Forschungsprozesse prägen Laborumgebung
Im Bereich der Laborarbeit sind vielfältige Veränderungsprozesse im Gange. Heutzutage ist das Layout eines Labors durch nachhaltige Veränderungen bezüglich der organisatorischen Raumprogramme, der Form und der Nutzung der Ausstattung geprägt. Während früher Labore eher einfache Arbeitsumgebungen mit limitierten technologischen Möglichkeiten waren, werden mittlerweile Hightech und automatisierte Prozesse angewandt, um den Forschungsprozess zu unterstützen. Der Druck, in immer kürzeren Innovationszyklen agieren zu müssen, existiert neben den Bereichen Pharma, Life Science und Biotechnologie auch in anderen Wirtschaftszweigen. Scharfer Wettbewerb und das Patentrecht wirken dabei insbesondere auf hoch kommerzialisierte Forschung wie z. B. im Pharmasektor. Flexibilität, Kommunikation und Technikintegration werden in Zukunft entscheidende Erfolgsfaktoren im innovationsförderlichen Forschungsprozess sein.
Dabei prägen im Wesentlichen fünf Schlüsselelemente die Veränderungen von Laborumgebungen:- Eine vermehrt teamorientierte und interdisziplinäre Forschung, zum Teil über Länder- und Zeitgrenzen hinaus.
- Die Entwicklung eines wettbewerbsorientierten globalen Marktes inklusive zunehmender nationaler und internationaler Kooperation.
- Eine zunehmende Bedeutung von Ergonomie und Humanfaktoren in Laborumgebungen.
- Die ubiquitäre Nutzung von Hightech und Informations- und Kommunikationstechnologien im Forschungsalltag, wie der Einsatz von Handhelds und Mobile Computing, vernetzten und zukünftig sprach- und gestengesteuerten Laborgeräten sowie automatisiertem Proben- und Materialtracking und die Nutzung von Robotik zum Proben- und Materialtransport.
- Eine ununterbrochene Online-Kontrolle von Reaktions- und Prozessfortschritt.
Die genannten Entwicklungen und Trends bedürfen einer Antwort, weil derzeit häufig noch ein Mangel an hochwertigen Laborumgebungen existiert sowie Defizite in der Erforschung und Erfassung grundsätzlicher Nutzeranforderungen festzustellen sind.
Waldner forscht mit Fraunhofer
Vor dem Hintergrund der genannten Chancen und Herausforderungen in der Laborwelt wurde vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) das Innovationsnetzwerk „Lab 2020" initiiert. Diese – gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik (IGB) – als Verbund- forschungsprojekt angelegte Initiative verfolgt das Ziel, durch eine Kooperation zwischen Anbietern, Betreibern, Nutzern, Planern und Forschern grundlegende Zusammenhänge und Gestaltungsanforderungen für zukunftsfähige und flexible Laborumgebungen zu erforschen. Im Projekt sollen Wirkungszusammenhänge analysiert werden sowie konkrete Lösungsansätze aufgezeigt werden, um so Innovationsprozesse anzustoßen.
Ganzheitliche Zusammenhänge im Arbeitsumfeld Labor werden von Waldner als Innovationsführer seit Jahren erforscht. Neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der effizienten und produktivitätsförderlichen Arbeitsgestaltung fließen ständig in unsere Produkte ein. Waldner beteiligt sich aktiv als Projektpartner an der herstellerunabhängigen Erforschung zur Zukunft der Laborarbeit im Projekt »Lab 2020«, um auch auf diesem Wege Input für nachhaltige und zukunftsorientierte Strategien und Nutzerbedürfnisse zu erlangen und in die eigenen Entwicklungen einfließen zu lassen.
Aktuell wird im Projekt eine Trendstudie mit nationalenund internationalen Experten zum Thema durchgeführt. Im Rahmen der Trendstudie wird zudem eine praxisnahe Nutzerstudie durchgeführt. Ergänzt werden die Studien durch die Analyse nationaler und internationaler Best-Practice Beispiele mit den Schwerpunkten Laborbau, Laboreinrichtung sowie Laborbetrieb.
Im Laufe des nächsten Jahres werden zum Abschluss der ersten Forschungsphase Szenarien zur Laborarbeit der Zukunft und ein strategischer Handlungsleitfaden entwickelt. Das Projekt wird auf Fachmessen präsent sein. Im Frühjahr 2006 wird eine eigene Veranstaltungsreihe „Lab 2020" beginnen. Auch beim Waldner Fachsymposium „Das innovative Labor", das vom 20.–21. Oktober 2005 statt findet, wird das Projekt „Lab 2020" vorgestellt werden.
Jürgen Liebsch
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