Farbgestaltungs – Konzept für eine Intensiv-Station

Die charakteristischen Farben finden sich jeweils wieder in einem Deckenbild, einem Wandbild, auf den Fensterscheiben und als Bodenfries.

Farben sind geduldig und sie teilen sich jedem mit, der sich ihnen öffnet.

Eine zusätzliche Qualität vor allem für den Patienten, dessen Gefühle damit auf einer unterbewussten Ebene direkt angesprochen werden.

Behutsames Vorgehen bei der Farbtonauswahl und der Art und Weise des Farbauftrags sind das Mittel zu erreichen, was auch immer wieder Künstler fasziniert :
„Sogar ein einzelnes Blatt oder auch nur ein Grashalm kann unsere Zuneigung wecken“
Unterschrift zu einem Aquarell von Joseph Beuys.

Wer kennt es nicht, das wohltuende Gefühl von wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut ?
Wer genießt nicht das Farbenspiel eines Regenbogens, vor dem einzelne Regentropfen wie Perlen im Sonnenlicht tanzen ?
Und wer fühlt sich nicht wohler in einer Gruppe mit Freunden und Familie, wenn er Hilfe braucht ?

„ Der Mensch hat ein gewaltiges Bedürfnis nach Kunst und Poesie „ Alberto Alessi.

In dieser Überzeugung und dem Wunsch, im Patienten in dieser besonders geschwächten Lebenssituation Kraft und Energie zu schaffen werden all diese Erlebniserfahrungen in Farbgestaltung übersetzt.

Im Leitbild des Hauses steht das Wirken vom Menschen auf den Menschen zu dessen Wohlergehen im Mittelpunkt. Und eines unserer Mittel dazu ist die optische Gestaltung der Patienten – Zimmer und ganz besonders der Einsatz von Farben.

Daß Farbe immer eine Reaktion auslöst ist unbestritten. Und jede Farbe ist auf ihre ganz eigene Weise schön, man kann sie auch heil nennen.
Niemand möchte sich auf Dauer dieser spannenden Wirkung entziehen. Es ist eine großartige Chance, das Erlebnis Farbe bewusst in die Einrichtung einer Intensiv - Station miteinzubeziehen.

„ Die Farbe ist Schwingung genau wie die Musik und sie vermag zu erreichen, was in der Natur das Allgemeinste und dennoch Vagste ist: die innere Kraft „ ,Paul Gauguin.

Wird gleichzeitig dadurch auch die Raumwahrnehmung erleichtert und erhält die Technik einen gefühlvollen Mitspieler, erfasst man damit die phantastischen Möglichkeiten. Die Wahrnehmung der Umgebung erreicht für den Patienten eine neue Qualität.

Farbe hat Energie, die wir hier nutzen, um die Lebensenergie des Menschen in einer geschwächten Lebenssituation zu steigern.
Diese Energie erreicht ihn in erster Linie und schnell über die Augen. Auch über die Haut, dann eher einsetzbar, wenn er längere Zeit mit der Farbe korrespondieren kann.
Wichtig ist der positive erste Eindruck, damit der Mensch sich öffnet, dann neugierig wird, das Gezeigte aufnimmt und damit die Energie aufnimmt. Hier ist es wichtig, die Farben in der richtigen Form und Menge zu zeigen.

Farbe ist eine Lebensenergie, Lebenskraft, macht lebendig.
Bedingt durch Erfahrungen in der Natur hat sich dieses Empfinden entwickelt. Naturerfahrungen sind für jeden Menschen ähnlich erlebt, deshalb können wir auch sein Empfinden beim Betrachten einer Farbe „ wissen „. Nutzen wir es.

„ Mache die Dinge so einfach wie möglich – aber nicht einfacher „ , Albert Einstein.

Konsequent und mutig umgesetzt spürt der Patient bald wieder seine eigene Kraft und sich selbst, und jede spätere Erinnerung an seine Zeit auf der Intensiv – Station wird durch dieses hilfreiche Farberlebnis geprägt sein.