An einer saisonalbedingten Winterdepression, dem Winterblues leiden viele Menschen in der dunklen Jahreszeit - wenig Licht heißt wenig Laune. Der Grund dafür ist ein komplexes Wechselspiel von chemischen Stoffen, z.B. die Melantoninkonzentration im Blut. Melatonin ist ein Hormon, was in der Zirbeldrüse im Zentralgehirn produziert wird und ein Indikator ist für die Aktivität des Menschen. Bei ausreichendem Licht wird Melatonin unterdrückt und die Vitalität des Menschen gesteigert. Bei Dunkelheit oder unzureichenden Lichtverhältnissen wird das so genannte Schlafhormon Melatonin produziert und ein Schlafbedürfnis stellt sich ein. Lichttherapien zur Linderung der Winterdepression mit temporär einstellbaren hohen Beleuchtungsniveaus kennt man schon seit den 60er-Jahren und heute weiß man, dass auch etwa farbige Beleuchtung oder in Intensität und Farbe dynamisch einstellbares Licht die physische und psychische Verfassung positiv beeinflussen sowie Heilungsprozesse beschleunigen kann. Richtige Beleuchtung kann Wohlgefühl auslösen, stimulierend und ermunternd, aber auch beruhigend und besänftigend auf den Patienten wirken.
Tageslicht - so natürlich wie möglich
Zur Unterstützung der natürlichen biologischen Rhythmik empfehlen Chronobiologen in Innenräumen höhere Beleuchtungsstärken zu installieren, als in den lichttechnischen Regelwerken festgelegt sind - nicht für den ganzen Tag, sondern zeitlich begrenzt. Vornehmlich soll hierfür das Tageslicht genutzt werden, etwa durch Pausen im Außenbereich oder durch Lichthöfe. Wenn das Tageslicht nicht ausreicht, muss mit künstlicher Beleuchtung nachgeholfen werden. Blendgefahren sind dabei strikt zu vermeiden. Eine dem natürlichen Tageslicht nachempfundene Steuerung der künstlichen Beleuchtung - veränderbar im Niveau und in der Lichtfarbe - unterstützt in ungenügend natürlich belichteten Räumen die biologischen Funktionen des Menschen.
In Senioren- und Altenheimen, in diversen Raumgruppen des Gesundheitswesens, aber auch in Wellnessbereichen können solche Zusatzbeleuchtungen bevorzugt eingesetzt werden. Dabei ist eine indirekt- bzw. direkt-indirekt strahlende Beleuchtung, Anstrahlungen von Wänden durch Wallwasher oder auch mehr diffus strahlende Lichtdecken einer reinen direkten Beleuchtung vorzuziehen, weil diese den wahrnehmungsspezifischen peripheren Sehbereich weniger erfasst.
RGB- und Weiß-Weiß-Steuerung
Die Veränderung der Farbtemperatur setzt Lampen mit unterschiedlicher spektraler Zusammensetzung voraus. Dabei unter- scheidet man zwischen der "RGB-Steuerung" und der "Weiß-Weiß-Steuerung". Bei der RGB-Steuerung werden meist Leuchtstofflampen der Basislichtfarben rot (R), grün (G) und blau (B) mit elektronischen Steuerungseinheiten im Lichtstrom geregelt. Dadurch lassen sich Mischfarben von kalt (blau) bis warm (rot) individuell einstellen. Über programmierbare Prozessoren können Szenarien auch automatisch gesteuert werden. Solche Lichtszenarien wirken z.B. in Aufenthalts- und Speiseräumen der Alten- und Seniorenheime, in Arztpraxen und Krankenhäusern, stimulierend und ermunternd und tragen dazu bei, Angst und Unsicherheit zu verdrängen. Aber auch im Wellnessbereich können mit zusätzlichen Lichtsystemen, die im Beleuchtungsniveau und in der Lichtfarbe gesteuert sind, das Wohlbefinden der Besucher steigern und diese Räume attraktiver machen. Auch in Intensivstationen wurden mit solchen Steuerungen positive Erfahrungen gemacht.
Die Weiß-Weiß-Steuerung funktioniert so, dass Leuchtstofflampen der Lichtfarbe tageslicht-weiß mit hoher Farbtemperatur mit Lichtfarben warm-weiß mit niedriger Farbtemperatur gemischt wird. Je nach Mischungsverhältnis kann damit die Farbtemperatur der Beleuchtung entsprechend dem Bereich des Tageslichts nachempfunden werden. Anwendungen sind für den Intensivpflegebereich denkbar, insbesondere dann, wenn natürliches Tageslicht gar nicht oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
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