28.07.2004 • Brandschutz • Safety, Maschinen- und Anlagensicherheit, Arbeitsschutz

Spezialdisziplin Sprinklerschutz

Anspruchsvolle, moderne Architektur lebt vielfach von weiten, hohen Gebäudeabschnitten, großflächigen Glaskonstruktionen und hochentwickelten Baustoffen. Die Kollision der ästhetischen Vorstellungen des Architekten und der Brandschutzvorschriften ist häufig vorprogrammiert. Das Beispiel des neuen adidas Factory Outlets zeigt, wie Wasserlöschanlagen zur Zufriedenheit von Bauherrn und Architekten installiert werden können.

Das Factory Outlet der adidas-Salomon AG am fränkischen Hauptsitz in Herzogenaurach begeistert nicht nur Sportfans durch die preiswerte Auswahl an Auslaufware, Händlerretouren und 2. Wahl-Artikeln, sondern auch architektonisch Interessierte. Das Gebäude mit großem ebenerdigem Verkaufsraum und umlaufender Galerie im Obergeschoss hat die Form eines Bumerangs. Auf einem riesigen Monitor über dem Eingang laufen weithin sichtbar Videoclips.

Auch brandschutztechnisch sollte das Factory Outlet bestens ausgerüstet sein. Die Anforderungen: Sprinkleranlage für Verkaufsraum, Technikbereiche, Lager sowie den Anlieferhof; Sprinklerstränge im Verkaufsraum möglichst nicht sichtbar. Die Besonderheit dieses Projektes: Das Rohrnetz der Sprinkleranlage liegt in der Betondachdecke des Outlets.
Der bumerangförmige Grundriss des Gebäudes verlangte von der Total Walther GmbH eine Projektierung bis ins kleinste Detail und die enge Abstimmung mit anderen Gewerken. Zum einen gab es keine geraden Wände, die Orientierungspunkte für die Montage der Deckensprinkler hätten sein können. Zum anderen wären – anders als bei der Montage in Doppelböden – nachträgliche Optimierungen in der Positionierung der Deckensprinkler und Rohrleitungen nach dem Guss der Betondecke unmöglich gewesen.

Die Galerie im „Bumerang" ist mit einem geschwungenen Abschluss versehen. Hier wurde die Position jedes einzelnen Deckensprinklers mithilfe von xy-Koordinaten berechnet. Ein Vermesser markierte für den Monteur die Installationspunkte am Beton. Auch die Rohrstränge mussten der Raumgeometrie angepasst werden. Jeweils 3 m lange Teilstücke wurden im TOTAL WALTHER-eigenen Pipeshop in Handarbeit vorgefertigt, auf der Baustelle miteinander verbunden und in polygonaler Form montiert.
Die Position der Rohrstränge musste in Abstimmung mit anderen Gewerken millimetergenau berechnet werden. Durch die Betondecke laufen Stahlseile zur Kompensation von Stützpfeilern, die Bauteilaktivierung, Elektroleerrohre sowie mehrere Bewehrungslagen, mit denen die Rohrstränge auf keinen Fall kollidieren dürfen.

Fazit: Anspruchsvolles Design und zuverlässiger Brandschutz sind vereinbar!
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