29.01.2004 • Einrichtung

Design und Farben als Therapie

Was bedeuten für uns Farben?
Welchen Einfluss haben sie auf unsere Befindlichkeit?
Wie können sie von Architekten genutzt werden, die mit einer Bauaufgabe aus dem Gesundheitsbereich betraut sind?

Arbeitsumfelder und Arbeitsbedingungen können durch ein verstärktes Einsetzen des Gestaltungselementes Farbe positiv beeinflusst werden. Leider werden die Möglichkeiten unzureichend genutzt, da das Zusammenspiel von Farben und ihrer Wirkungen auf den Menschen wenig bekannt sind.
Zweifelsfrei sind Material, Farbe und Licht substanzielle Elemente einer guten Architektur, die bei der Bauaufgabe Arztpraxen sensibel eingesetzt werden sollten. Design und Farbe als Therapie? Was vor einigen Jahren in der Schulmedizin noch als provokante Frage verstanden wurde, ist heute in der breiten Öffentlichkeit eine anerkannte Feststellung: Farben erzielen verschiedenartige Wirkungen sowohl auf das Gemüt, als auch auf das Gehirn des Menschen. Grundvoraussetzung für die wirksame Anwendung von Farben ist die Kenntnis der Farbsymbolik und das Wissen um ihre Wurzeln, die psychologische Farbwirkung.

Farbwirkungen sind nicht ausschließlich subjektiv. Dass rote bis orangerote Nuancen als "warm" und blaue bis blaugrüne Farbtöne als "kühl" empfunden werden, hat seine Ursache in der nachweisbaren Einwirkung des Lichtes auf biologische Regelkreise des menschlichen Organismus.

Besondere Beachtung sollten die Farbwirkungen im Zusammenhang mit der Raumwirkung finden. Abhängig von den Bauteilen an denen man Farben anwendet, werden sie durchaus unterschiedlich empfunden. So hat die gleiche Farbe an der Decke eine andere ausstrahlende Wirkung als an der Wand oder am Boden. Farben können derart auf das subjektive Empfinden des Menschen wirken, dass sie Raumproportionen verändern, Geräusche intensivieren oder abschwächen, und Gefühle von warm oder kalt erzeugen können. Dabei ist das Zusammenspiel der Farben, die Art und Stärke der Beleuchtung, sowie die Verbindung von Farbe und Material von Bedeutung für die psychische Wahrnehmung. Ein hellblauer Raum wirkt z.B. geräumiger als ein orangeroter, eine hellblaue Decke weitet ihn, während eine braune den Raum staucht.

Man unterscheidet zwischen dominanten, subdominanten und akzentuierenden Farbflächen. Die Dominanzfarbe, die großflächig angewandt wird, sollte nicht in hochgesättigten leuchtenden Farben gewählt werden.
Die Netzhaut des Auges wird damit schnell überreizt. Die so entstandene Reizfülle kann ebenso wie das Fehlen jeglicher Reize zu psychischen und körperlichen Fehlsteuerungen, wie z.B. Konzentrationsschwäche, Ermüdungen, Stressempfinden führen.

Vor dem Hintergrund der skizzierten Aspekte wird deutlich, dass nur individuell auf die Nutzer und den Raum abgestimmt Farbkonzepte entwickelt werden können. Die harmonische Ganzheitlichkeit stellt sich ein, wenn die Einzelkomponenten sorgfältig gewichtet und schlüssig verbunden werden.
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