Für insgesamt 85 Mio. EURO wird das Klinikum Neumarkt derzeit generalsaniert. Der Schweizer Raum- und Farbphysiologe Eric Chiavi hat für das Projekt ein Farbkonzept entwickelt,
das dazu beiträgt, den Krankenhausaufenthalt angenehmer zu machen und die Orientierung im Haus zu erleichtern. Kernstück der Sanierung ist der Bettentrakt: Die alten Dreibettzimmer ohne Nasszellen entsprachen nicht mehr den Anforderungen eines zeitgemäßen Klinikbetriebes. Mit einem großzügigen Rosengarten mit über 400 verschiedene Rosensorten, den Aktivitäten des Arbeitskreises Klinik und Kunst - mit dem Ziel, kulturelle Aktivitäten in den Klinikalltag zu integrieren - und einem ganzheitlichen Farbgestaltungskonzept, stellt das Klinikum Neumarkt entscheidende Weichen für die Zukunft.
Die positive Kraft von Farbe nutzen
Dass der Mensch auf Farben reagiert, ist keine neue Erkenntnis. Bereits Leonardo da Vinci hatte erkannt, dass aufeinander abgestimmte Farben und Formen den Geist beflügeln können. Auch der Farb- und Raumphysiologe Eric Chiavi ist von deren positiver Wirkung, gerade in Krankenhäusern, überzeugt.
Mit Farbverläufen, organischen Formen und sinnlich ansprechenden Materialien möchte der Farbpsychologe Krankenhäuser aus ihrer Monotonie befreien und Räume für Neues schaffen. In der ebenfalls von ihm gestalteten Klinik in Apolda geht dieses Konzept
bereits auf: Die Mitarbeiter berichten, dass sie motivierter, sorgfältiger, harmonischer und
mit mehr Elan arbeiten.
Farbtöne von der Erde zur Sonne
Die im Klinikum Neumarkt verwendeten Farben sind von Stockwerk zu Stockwerk abgestuft. Im Unter- und Erdgeschoss machen warme, sanfte bräunliche Töne die Erdnähe spürbar. Über Türkis-Töne und Rot-Töne nähern sich Farben dem Gelb der Sonne. Fußböden und Türzargen in Kombination
mit den Stockwerksfarben ergeben eine optimale Wegeleitung, die Patienten und Besucher schnell zur gewünschten Station führen.
Chiavi ist es wichtig, dass neben den Farbtönen auch die Materialien, die Himmelsrichtung sowie Art und Größe der Räume berücksichtigt werden. Giftige Farbtöne sind für ihn im Krankenhaus tabu. So herrschen weiche und harmonische, aber niemals monotone Farbtöne vor. In Süd-, Ost- und Westzimmern überwiegen kühlere Töne, da hier Wärme gespeichert wird. Nach Norden gelegene Zimmer erhielten wärmere Töne. Auch die Patientenzimmer folgen einem stimmigen Konzept: Kopffeld, Seitenbereich, Sichtfeld und Decke sind in drei bis vier verschiedenen Farbtönen gehalten - dadurch entsteht ein freundliches und stärkendes Ambiente.
Hygienevorschriften und Umweltschutzauflagen
Vor allem die erhöhten rechtlichen Anforderungen an die Materialien führten dazu, dass man sich für den gesamten zweiten und dritten Bauabschnitt für die Produkte von Brillux entschied. An den Wänden und Decken wurde zunächst CreaGlas Gewebe, dann Latexfarbe ELF 992 verarbeitet, eine desinfektionsmittelbeständige ELF-Innendispersion, die mit ihrer Nassabrieb beständigkeit der Klasse 2 nach DIN EN 13 300 entspricht. Für die Zargen kam der aromatenfreie Impredur Seidenmattlack 880 zum Einsatz. Alle Qualitäten konnten in den gewünschten Tönen getönt werden,
ohne ihre Eigenschaften zu verlieren.
Für den hochbeanspruchten Intensiv- und den
OP-Bereich war eine äußerst widerstandsfähige Beschichtung gefordert, die nicht vergilbt. Hier überzeugte die zweikomponentige CreaGlas 2K Acryl-Beschichtung mit gutem Deckvermögen und extremer Resistenz gegen Reinigungs-, Desinfektions- und Dekontaminationsmittel bis zu verdünnten Laugen und Säuren.
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