Wir kennen es alle: Kaum ein paar Jahre alt, verlieren Teppichböden langsam ihre Farbe, beginnen auszubleichen und sich abzunutzen, besonders in Gebäuden mit großen Fensterflächen. Dies gehört jetzt der Vergangenheit an. Denn das Polymer Lumaxx wurde speziell für diesen Anwendungsbereich entwickelt. Aus dem modifizierten Polyamid 6 entsteht eine völlig neue Generation von Lichtechtfasern. Durch ein Stabilisierungsmittel können weder erhöhte Temperaturen noch starker Lichteinfall dem Garn aus Lumaxx etwas anhaben. Diese innere Stabilisierung von Lumaxx wirkt der lichtinduzierten Zerstörung des Polymers und des Farbstoffs dauerhaft entgegen und kann den Alterungsprozess des Teppichs so deutlich verzögern. Das Garn aus dem neuen Produkt hält härtesten Testverfahren und maximalen Belastungen stand und trägt seinen Namen Lumaxx damit völlig zu recht. Das ist auch nötig, denn wie das deutsche Teppichforschungs-Institut in Aachen (TFI) bestätigte, können auf einem Teppichboden hinter einer großen Gebäudeglasscheibe bis zu 70 °Celsius herrschen. "Solche Temperaturen hatten selbst wir nicht erwartet", so Dr. Schröder vom TFI. Unter diesen Bedingungen kann ein Teppichboden nach vier Jahren filzig und verschossen wirken. Das betrifft besonders Teppiche in Bürogebäuden, Hotels oder Konferenz-Zentren mit ihren großen Glasflächen.
Farbecht im scharfen Belichtungstest
Um das neue Material auf seine Eignung für genau diese Anwendungen "lichtfest" zu prüfen, verwendet man in einem Forschungslabor den sogenannten Fakra-Test (DIN 75202). Dieser Test wurde ursprünglich für die Automobilindustrie entwickelt, deren Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit der verwendeten Teppiche besonders hoch sind. Mithilfe dieses Tests lässt sich die Eignung des Teppichs besser und schneller differenzieren als mit dem in der Teppichindustrie üblichen Xeno-Test. Im Fakra-Test wird die Teppichprobe nicht nur mit künstlichem Tageslicht bestrahlt, sondern einer Prüftemperatur von bis zu 100 °C ausgesetzt, die den Alterungsprozess des Teppichs stark beschleunigt. Unter den scharfen Bedingungen des Tests schneidet Lumaxx im Vergleich zu Teppichfasern aus anderen Polymeren wie PA 6, PA 66, PET oder PTT deutlich besser ab. Gegenüber Standardpolyamid-Garnen, die nach zwei Prüfzyklen völlig zerstört waren, bleiben bei Teppichen aus Lumaxx Farbe und Struktur weitgehend erhalten.
Mechanische Belastbarkeit und Verarbeitung
Licht bewirkt jedoch nicht nur ein Ausbleichen des Teppichs, sondern beeinflusst zudem
seine Oberflächenstruktur - vor allem bei den anspruchsvollen Saxony-Konstruktionen.
Im sogenannten Trommeltest wird der Teppich einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt und so auf seine Strapazierfähigkeit hin geprüft. Wie stark Licht die Teppichfaser verändert, ist in der Abb. zu erkennen. Während die durch Fotooxidation geschädigten Garnspitzen eines Markenpolyamids im Trommeltest buchstäblich "abrasiert" werden und die Hälfte ihrer ursprünglichen Höhe eingebüßt haben, verliert das Garn aus Lumaxx weniger als 20 %. Lumaxx ist ein modifiziertes Polyamid 6 und lässt sich mit konventionellen Maschinen und Verfahren wie Polyamid 6 verarbeiten. Die hohe Stabilität der Schmelzeviskosität erleichtert die Extrusion; das Material hat sich in Verarbeitungsversuchen bei Prozessgeschwindigkeiten von 5000 Metern pro Minute bewährt. Lumaxx ist in drei Varianten mit verschiedenen Farbstoffaffinitäten verfügbar.
Marketingkonzept und erste Erfolge
Lumaxx soll nicht nur direkte Kunden, die Garnspinner, ansprechen, sondern auch die Endverbraucher: Teppichverarbeiter, Architekten und Bauträger. Sie entscheiden über die Qualität und den Einsatz des Teppichbodens in großen Gebäuden. Die ersten Bewährungsproben im Markt hat Lumaxx inzwischen auch bestanden: In verschiedenen Großobjekten wurde das Material bereits erfolgreich eingesetzt. Namhafte Teppichhersteller sind gerade dabei, neue Artikel zur technischen Reife zu führen. Zunächst soll das Produkt nur in Europa vermarktet werden. Die BASF ist weltweit das einzige Unternehmen, das sowohl Polyamid 6 und Polyamid 6.6 Polymere als auch Vorprodukte anbietet. Die BASF ist das führende Chemieunternehmen der Welt. Ihr Ziel ist es, den Unternehmenswert durch Wachstum und Innovation nachhaltig zu steigern.
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