Beratender Ansatz
Christian Rick, es gibt keinen Mangel an Herstellern mit dem Anspruch, Produkte und Systeme liefern zu können, die Logistikunternehmen bei der Verbesserung ihrer Effizienz helfen und ihre Sicherheit auf ein höheres Niveau bringen können. Warum denken Sie, dass Johnson Controls in diesem Geschäft ein besonders erfolgreicher Mitwettbewerber sein kann?
Christian Rick: Wir sind vielleicht der einzige Hersteller, der einen wirklich beratenden Ansatz verfolgt, um den Anforderungen eines Kunden gerecht zu werden, anstatt zu versuchen, mit nur einer Produktgruppe den sprichwörtlichen Schuh passend zu machen. Das liegt daran, dass wir durch die umfassende Palette an funktionsreichen, zukunftssicheren und cybersicheren Produkten und Systemen, die unter dem Markendach von Johnson Controls Security Products erhältlich sind, eine vollständige, einheitliche Lösung für praktisch jede Sicherheitsanwendung anbieten können.
Wir können z.B. eine Gesamtlösung zusammenstellen, die je nach den Anforderungen des Endbenutzers Kameras, Aufzeichnungsgeräte und Videomanagement-Software von American Dynamics, Exacq, Cloudvue oder Illustra sowie Hardware- und Softwarelösungen für die Zugangskontrolle von CEM Systems, Kantech oder Software House umfasst. Bei Bedarf können wir diese Produkte auch in Einbruch- und Brandmeldesysteme der Marke Johnson Controls integrieren. Außerdem können wir über unser Connected Partner Program Produkte anderer Hersteller unterstützen.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Logistikunternehmen?
Christian Rick: Die hauptsächliche Herausforderung besteht darin, kriminelle Handlungen zu erkennen und auf Video festzuhalten und zu kontrollieren, wer wann wohin geht, z.B. in Laderäume und IT-/Serverräume. Darüber hinaus muss zur Schaffung eines sicheren Arbeitsumfelds für Kolleginnen und Kollegen und Auftragnehmer die Einhaltung von Sicherheits- und Schutzmaßnahmen sowie von Regeln zur räumlichen Distanzierung gewährleistet werden.
Es besteht jedoch auch die Notwendigkeit, Streitigkeiten über verlorene oder beschädigte Sendungen schnell zu klären, indem die Bewegung von Paketen in/aus einem Lager oder Vertriebszentrum verfolgt und visuell überprüft werden kann. Die Logistikbranche ist sehr wettbewerbsintensiv. Statista ist zu entnehmen, dass bei einer im Jahr 2020 in Deutschland durchgeführten Untersuchung 14.600 Unternehmen in diesem Sektor tätig waren.
Sicherstellung der Kundenzufriedenheit
Angesichts der Tatsache, dass ständig neue, lokale Start-ups mit den bekannten Lieferunternehmen um Marktanteile konkurrieren, weiß Johnson Controls, dass Effizienz und ein Höchstmaß an Kundenservice für alle in diesem Bereich konkurrierenden Unternehmen wichtiger sind denn je.
Um Streitigkeiten über verlorene oder beschädigte Sendungen schnell klären zu können, ist ein Audit-Trail unerlässlich, der durch eine visuelle Aufzeichnung jeder Bewegung eines Pakets während der Bearbeitung in einem Distributionszentrum unterstützt wird. Noch größer ist die Herausforderung für internationale Kurierdienste, die einen unwiderleglichen Nachweis erbringen müssen, dass alle Pakete gescannt wurden, bevor sie in ein Flugzeug verladen werden. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften kann bei stichprobenartigen Kontrollen durch die TAPA schwerwiegende Folgen haben und möglicherweise zur Schließung einer Einrichtung führen.
In der Praxis verfügen viele Logistikunternehmen bereits über eine Reihe verschiedener Systeme, mit denen sie Pakete verfolgen können, während sie in ihre Einrichtung gelangen und sie verlassen oder über Förderbänder laufen. Das Zusammentragen aller relevanten Informationen zur Analyse von Daten zur Messung der Produktivität oder zur Nachprüfung, wie ein Paket verloren gegangen oder beschädigt worden sein könnte, kann jedoch wertvolle Zeit kosten.
Haben Sie eine Lösung für dieses Problem gefunden?
Christian Rick: Ja, wir sind stolz darauf, dass wir als einziger Anbieter von Videoüberwachungslösungen für ein landesweites Paketzustellunternehmen im Vereinigten Königreich ausgewählt wurden. Mehr als 100 Standorte wurden zur Unterstützung des Kunden bei seiner wichtigen Aufgabe, jedes Paket zu scannen, mit hochauflösenden Kameras und der exacq Enterprise VMS-Software ausgestattet.
Die Wahl fiehl auf Exacq VMS, weil man damit die Bilder der Hochgeschwindigkeits-Paketförderbänder, auf denen die Pakete transportiert werden, effi zient verwalten und aufzeichnen sowie die von Barcode-Scannern erfassten Daten anzeigen kann. Zur Vorbereitung auf mögliche Inspektionen werden die Bilder und gescannten Daten auf den Exacq-Servern der neuesten Generation IP08-36T-2Z-2E aufgezeichnet und gespeichert. Der Kunde setzt außerdem den Exacq Enterprise Manager (EM) für die Überwachung des Zustands des Videoüberwachungssystems im gesamten Gebäude ein. Exacq EM zentralisiert daneben die Betreiberdatenbank, in der festgelegt ist, wer im System welche Rechte hat.
Es handelt sich um ein langfristiges Projekt, bei dem das vom Kunden bevorzugte Installationsunternehmen und Johnson Controls partnerschaftlich zusammenarbeiten. So wird sichergestellt, dass die in den einzelnen Vertriebszentren erfassten Bilder optimal genutzt werden und dass die neuen Systeme rechtzeitig und zur vollen Zufriedenheit des Kunden installiert werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Exacq-Software ist, dass sie zusätzlich zu Illustra die Flexibilität und Freiheit für die Verwendung von Kameras von über 90 verschiedenen Herstellern bietet. Bisher wurden etwa 5.250 Kameras in die ständig wachsende Liste in Exacq integriert, darunter IP-Netzwerkkameras der älteren Generation sowie die neuesten Modelle mit offener Plattform, Ultrahochauflösung und Wärmebildtechnik. So kann die beste Kamera für die jeweilige Aufgabe ausgewählt werden, ohne dass Kompromisse bei der gewünschten Funktionalität eingegangen werden müssen.
Gesundheit und Sicherheit
Da jedoch die Gesundheit und Sicherheit in Logistikumgebungen ein wichtiges Thema ist, empfehlen wir den Endanwendern in den meisten Fällen die Nutzung der vorhandenen und von AI Analytics unterstützten Illustra-Kameras. Diese können erkennen, ob sich Mitarbeiter in Bereiche begeben haben, in denen sie sich nicht aufhalten sollten. So tragen sie dazu bei, das Risiko von Unfällen zu verringern, wenn Mitarbeiter in der Nähe von z.B. Gabelstaplern arbeiten. Mit der Fähigkeit, länger als eine bestimmte Zeit in einem Bereich verbleibende Objekte zu erkennen, kann die KI-Analytik auch einen Alarm auslösen, wenn eine Notausgangstür oder der zu ihr führende Korridor blockiert ist.
Paket-Screening
Viele Logistikunternehmen verfügen zwar über eine Lösung zum Scannen von Paketen, wie z.B. Röntgengeräte, die jedoch oft nicht mit ihren anderen Sicherheitssystemen integriert sind. Johnson Controls konnte zur Behebung dieses Problems seine markeneigene Lösungen in die RaySecur MailSecur All-in-One-Screening-Technologie integrieren, die mit ihrer sicheren Millimeterwellen-Technologie Flüssigkeiten, Pulver, Waffen, Sprengstoffe, Strahlen und verdächtige Materialien erkennt. Dies bietet die Möglichkeit, verdächtige Pakete mit Hilfe der All-in-One Screening-Lösung von RaySecur MailSecur einer weiteren Prüfung zu unterziehen, wenn die Röntgenuntersuchung nicht eindeutig war. Die Scan-Ergebnisse können automatisch einstellbare Reaktionen auslösen, z.B. die Schließung oder Evakuierung eines Gebäudes, sowie zur Verhinderung einer möglichen Ausbreitung von Schadstoffen oder Rauch die Interaktion mit dem HLK-System eines Gebäudes erleichtern.
Künftige Innovationen
Welche neuen nützlichen Lösungen für den Logistiksektor wird Johnson Controls in Zukunft einführen?
Christian Rick: Wir sind uns bewusst, dass Mitarbeiter für die Einhaltung der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften die richtige Kleidung tragen müssen, z.B. eine fluoreszierende Weste. In diesem Zusammenhang prüfen wir derzeit die Entwicklung einer speziellen Analytik, die einen Alarm auslöst, wenn eine Person nicht die richtige Kleidung oder Schutzausrüstung trägt. Dadurch kann eine mit der Analytik ausgestattete Illustra-Kamera in einem Korridor, der von einem Umkleideraum für das Personal abgeht, installiert werden. Dies könnte in ein Zugangskontrollsystem integriert werden, damit keine Personen ohne Schutzkleidung ein Lager betreten.
Darüber hinaus befinden sich weitere spannende neue Lösungen in der Entwicklung, die für den Logistiksektor mit Sicherheit von Interesse sein werden. Am wichtigsten ist jedoch, dass Systemintegratoren und Endanwender die Gewissheit haben, dass alle diese Lösungen über eine End-to-End-Verschlüsselung verfügen und gemäß den strengen Standards des Johnson Controls Cyber Solutions Product Security Program entwickelt und hergestellt wurden.
Wenn Sie weitere Informationen darüber wünschen, wie Johnson Controls Security Products Ihr Logistikunternehmen effizienter und sicherer machen kann, senden Sie bitte eine E-Mail an Christian.Rick@jci.com
www.johnsoncontrols.com