Erste ASi-5 Produkte hat Bihl+Wiedemann, das Unternehmen, das bereits 1994 den ersten zertifizierten ASi Master vorstellte und auch jetzt maßgeblich an der zukunftsorientierten Entwicklung beteiligt war, im April 2019 auf der Hannover Messe präsentiert.
Bei der Historie von Bihl+Wiedemann ist es alles andere als Zufall, dass die Automatisierungsspezialisten aus Mannheim auch jetzt bei der Entwicklung der technologischen Zukunftsstrategie von AS-Interface von Anfang an eine führende Rolle spielten. Zusammen mit weiteren namhaften ASi Herstellern und drei Forschungseinrichtungen war das Unternehmen zunächst an einem Projekt beteiligt, an dessen Ende die Entscheidung stand, AS-Interface hin zu ASi-5 weiterzuentwickeln. Dass ein nachhaltiger Evolutionssprung sinnvoll wäre, um das am weitesten verbreitete System an der Basis der Automation fit für die Zukunft zu machen, erkannten die AS-Interface-Hersteller schon, als moderne Ethernet-Lösungen immer stärker in die Automatisierungstechnik vordrangen, der Ruf nach mehr Daten durch smarte Sensoren immer lauter wurde und die Entwicklungen in Bezug auf die digitalisierte Fabrik von morgen nach der Vision von Industrie 4.0 Fahrt aufnahmen.
Mit wie viel Weitsicht die damals gegründete Projektgruppe an ihre Aufgabe heranging, zeigt ein Blick auf die ersten strategischen Eckpunkte des zu erarbeitenden technologischen Konzepts. Denn die Tatsache, dass der digitale Wandel das Tempo in den Folgejahren immer weiter verschärfte, änderte nichts an den Basisüberlegungen der ASi-5 Pioniere. Von Beginn an völlig außer Frage stand beispielsweise die Forderung, dass der einzigartige Charakter von AS-Interface auch auf der nächsten Innovationsstufe unbedingt erhalten bleiben sollte: seine Einfachheit, Robustheit und Wirtschaftlichkeit genauso wie die überlegene Elektromechanik, die Topologiefreiheit und die Interoperabilität. Dazu gehörte selbstverständlich auch die Abwärtskompatibilität innerhalb des Systems: Es musste also gewährleistet sein, dass sich die bisher aktuellen ASi und ASi Safety Komponenten zusammen mit den neuen problemlos an ein und demselben Kabel in ein und demselben Netz betreiben lassen.
Einigkeit herrschte auch schnell bei der Definition der Stellschrauben, an denen man drehen wollte, um AS-Interface optimal auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Neben einer Verbesserung der Integrationsmöglichkeiten von IO-Link Sensoren standen vor allem eine Erhöhung der Datenbreite und der maximalen Teilnehmerzahl sowie eine Verkürzung der Zykluszeiten im Fokus. Außerdem sollten die neuen ASi Master ihre Slaves künftig gleichzeitig und nicht nacheinander abfragen.
Nachdem die beteiligten Unternehmen anschließend unter der technischen Leitung von Bihl+Wiedemann Geschäftsführer Bernhard Wiedemann mehrere Jahre intensiver Entwicklungsarbeit investiert hatten, erfolgte der offizielle Startschuss von ASi-5 auf der SPS IPC Drives 2018 in Nürnberg – unter dem richtungsweisenden Motto: ASi-5 – das Shuttle in die Digitalisierung. Ganz gleich, welche Anforderungen die smarte Fabrik von morgen auch stellen wird – dank ASi-5 und dessen gesteigerter Performance, noch intelligenterer Kommunikation und erhöhter Flexibilität bleibt AS-Interface in jedem Fall der perfekte Zubringerbus von der Ebene der Aktuatoren und Sensoren zu allen übergeordneten Schnittstellen und bietet damit auch im Zeitalter des digitalen Wandels absolute Investitionssicherheit.
Die ersten ASi-5 Produkte hat Bihl+Wiedemann im April 2019 auf der Hannover Messe präsentiert. Neben drei digitalen E/A Modulen, einem Zählermodul und einem ASi-5 Slave / IO-Link Master sowie einem kostenlosen Update der Software-Suites bietet das Mannheimer Unternehmen mit drei ASi-5/ASi-3 Safety Gateways den Anwendern ein erstes Sortiment, um direkt mit der Digitalisierung auf der Sensor-Aktuator-Ebene zu beginnen.
Die drei neuen ASi-5/ASi-3 Safety Gateways von Bihl+Wiedemann zu PROFINET, EtherNet/IP und EtherCAT haben jeweils zwei ASi-5 Master und zwei ASi-3 Master. Sie sind deshalb in der Lage, in zwei ASi Netzwerken gleichzeitig als ASi-5 und als ASi-3 Master zu kommunizieren. Der Onboard-Webserver erlaubt zudem eine unkomplizierte Diagnose, während der integrierte OPC UA Server die Einbindung in Industrie 4.0 Anwendungen unterstützt. In den Gateways, die bisherige ASi-3 Gateways ohne Programmieraufwand ersetzen können, ist ASi Safety at Work ebenso integriert wie eines der sicheren Feldbusprotokolle: PROFIsafe über PROFINET (BWU3674), CIP Safety über EtherNet/IP (BWU3857) bzw. Safety over EtherCAT, FSoE (BWU3858). Mit einer Zykluszeit von 1,27 ms bei bis zu 384 Eingangs- und 384 Ausgangsbits verkörpern die neuen Safety Gateways die aktuell leistungsstärkste Plattform von Bihl+Wiedemann.