Die Wahl der Technologie ist daher immer unter Berücksichtigung der Applikation zu betrachten. So zeichnet sich die LED-Technologie durch ihre Flexibilität und Lebensdauer aus. Dem gegenüber steht die XENON-Technologie, die sich vor allem durch ihren hohen Alarmierungseffekt (Wahrnehmbarkeit) und die homogen verteilte Lichtausbreitung charakterisiert.
LED: Bis zu 50.000 Betriebsstunden
In der Signaltechnologie bieten LED-Leuchten viele Vorteile: Helligkeit, Lichtfarben und zeitliche Abläufe lassen sich in jeder erdenklichen Kombination an die entsprechende Anwendung anpassen (z.B. Dauer-, Blink- oder Blitzbetrieb). Im Vergleich zur XENON-Technologie bietet LED somit weitaus mehr Szenarien als nur Blitzfolgen. Dazu sind LED-Leuchten auch äußerst langlebig: Bis zu 50.000 Betriebsstunden sind durchaus möglich – Tendenz steigend. Betrachtet man die Energieeffizienz beider Technologien hinsichtlich Signalbereich zu Leistungsaufnahme, so liegt diese auf ungefähr dem gleichen Niveau.
Lebensdauer ist abhängig von der Anwendung
Vor allem die Lebensdauer von Signalleuchten wird immer als ein wichtiges Kriterium angesehen. Bei der LED-Technologie hängt diese von einer ganzen Reihe an Einflussgrößen ab. Insbesondere die Umgebungstemperatur spielt eine große Rolle. Als Halbleiterbauelemente besitzen LEDs viele temperatur-abhängige Parameter wie Flussspannung, Wellenlänge und Lichtausbeute. Dementsprechend leidet bei hohen Umgebungstemperaturen (> 60 Grad Celsius) die LED, und es kommt zu einer stark verkürzten Lebensdauer. Als Faustregel gilt hier, dass ein Temperaturanstieg, der das zulässige Maximum um 10 K überschreitet, die Lebensdauer halbiert. Doch auch bei negativen Temperaturen erreicht die LED-Technologie bei z.B. arktischen Temperaturen von -50 Grad ihre Grenzen, da die Leuchte aufgrund ihrer Eigenerwärmung einem hohen mechanischen Stress ausgesetzt ist. Grund dafür sind unter-schiedliche Ausdehnungskoeffizienten.
Wird die LED in ihren spezifischen Umgebungsbedingungen betrieben, scheint die LED-Technologie in Bezug auf die Lebensdauer durchaus einen Vor-sprung zu haben. Wenn man allerdings davon ausgeht, dass z.B. Alarmierungsgeräte nur bei gefährlichen Situationen aktiviert und benötigt werden, so ist die Lebensdauer und die absolute Leistungsaufnahme der Leuchte kein entscheidendes Kriterium. So weisen z.B. die XENON-Blitzleuchten von Pfannen-berg eine Lebensdauer von mind. 8 Millionen Blitzen auf. Dies ist durchaus ausreichend, um im Zeitraum von mindestens 20 Jahren alle gefährlichen Zustände zu alarmieren.
XENON: Höchste Wahrnehmbarkeit für höchste Aufmerksamkeit
XENON-Blitzleuchten verfügen über einen extrem kurzen, aber sehr intensiven Impuls mit einem Peakwert von durchaus über 100.000 cd. Der Lichtimpuls einer vergleichbaren LED-Blitzleuchte ist länger, erreicht aber nur einen Spitzenwert von etwa 400 cd. Dennoch haben beide Technologien eine annähernd gleiche effektive Lichtstärke. Ein Vorteil der XENON-Leuchte ist die Abstrahlcharakteristik. Während bei der LED-Technologie durch die Anordnung der LEDs im Gehäuse eine nur annähernd omnidirektionale Charakteristik geschaffen wird, so bringt die XENON-Technologie diese als Punktstrahler bereits mit. Die Abstrahlcharakteristik ist in allen Richtungen identisch, und damit entstehen keine „optischen Lücken“ im Signalempfangsbereich.
Es zeigt sich deutlich, dass eine trennscharfe Unterteilung beider Technologien für bestimmte Anwendungsbereiche nicht möglich ist. Die oft in Zusam-menhang mit der LED-Technologie genannten Merkmale des geringen Energieverbrauchs und der überlegenen Energiebilanz sind jedoch stets mit Blick auf die Anwendung zu betrachten. Dort, wo kleinere Leuchten mit geringeren Signalisierungsraumen im Dauereinsatz benötigt werden, dominiert die LED-Technologie. Dort, wo im Notfall große Bereiche signalisiert werden müssen, hat XENON seine Stärken.
Planungssicherheit durch sichtbaren Signalisierungsbereich
Um bei einer konkreten Anwendung die passende Lösung zu finden, ist es wichtig, die Applikation genauestens zu beschreiben und sämtliche Bedin-gungen, Voraussetzungen und Notwendigkeiten der Applikation zu kennen. Mit der Planungsmethode 3D-Coverage von Pfannenberg wird genau das ermöglicht. Dabei wird der tatsächlich abgedeckte Signalisierungsbereich von akustischen Signalgeräten in Bezug auf Höhe, Breite und Länge des signalisierten Raumes bestimmt. Durch die Integration von 3D-Coverage in das kostenlose Online Planungstool Pfannenberg Sizing Software (PSS) ist es möglich, die optimale Signalisierungslosung zu konzipieren. Denn die Software berechnet nicht nur individuelle Werte, sondern liefert auch eine qualifizierte Empfehlung für die geeigneten Signalgeräte sowie deren Positionierung.
Autor
Carsten Hippler, Product Manager Signaling bei Pfannenberg