20.08.2018 • Security, Einbruchschutz, Perimeterschutz • Security, Videosicherheit, Videoüberwachung

Audio und Radar-Detektion - die ideale Ergänzung für IP-Video

Diebstahl im physischen Firmenumfeld oder auf Baustellen ist keine Seltenheit. Rohstoffe, Werkzeug oder anderes Material wecken hier oft das Interesse von Dieben. Unternehmen sind gut beraten, ihre Waren, Materialien und ihr Eigen-tum zu schützen – und zwar am besten bereits bevor es zu einer Straftat kommt. Denn vor dem Diebstahl kommt oftmals das Ausspionieren des zukünftigen Tatorts. Einbruchmeldeanlagen sind eine Möglichkeit, doch schlagen diese erst Alarm, wenn es zu einem unbefugten Eintreten kommt. Videoanlagen zeichnen die Bewegung im Außenbereich auf, aber ohne Anlass werden diese meist dann ungesehen gelöscht. Und die typischerweise hohe Anzahl an Ereignissen, die zu einer Videoaufzeichnung führen, macht die Suche nach dem Übeltäter im Vorfeld zu einer großen Herausforderung. Eine Alternative ist hier die Kombination von IP-basierten Sicherheitslösungen, wie Video, Radar und Audio.

Der Wert des Diebesgutes ist im Firmenumfeld meist deutlich geringer als der wirtschaftliche Gesamtschaden. Manche Rohstoffe sind nicht von heute auf morgen zu beschaffen. Bei Diebstahl von Computern ist der Datenverlust meist schlimmer als der Sachschaden selbst, und Vandalismus in der Fertigung führt zu Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung. Auch die Kosten für die Instandsetzung liegen schnell im fünfstelligen Bereich.

Die Vorgehensweise bei Einbrüchen folgt oftmals einem Muster: Das Objekt wird zunächst ausgespäht. Es gilt zu ermitteln, ob sich der Einbruch lohnt, wie das Diebesgut abtransportiert werden kann, welche Fluchtwege zur Verfügung stehen oder wie hoch das Risiko ist, erwischt zu werden. Auch wie weit die nächste Polizeistation entfernt ist, ist von Interesse für die Kriminellen. Abgelegene Liegenschaften sind dabei sehr begehrt, das Entdeckungsrisiko ist gering und die Nachbarschaft ist außerhalb der typischen Geschäftszeiten wie ausgestorben.

Gängige Sicherung: Einbruchmeldeanlage und Videoüberwachung

Eine Einbruchmeldeanlage (EMA) gehört mittlerweile zur gängigen Grundsicherung und auch eine Videoanlage ist nicht teuer. Die EMA reagiert in der Regel allerdings erst, wenn der Täter bereits die Tür aufgebrochen hat oder auf andere Art und Weise den Weg in das gesicherte Gebäude gefunden hat. Je nach Lage des Objektes hat er nun Zeit, Unheil anzurichten.

Die Videotechnik ist zumeist passiv. Es wird bewegungsgesteuert aufgezeichnet, die Anzahl der Auslösungen bedingt durch Witterung (Regen, Schnee etc.), Insekten vor der Kamera, Lichtkegel von der nahen Straße usw. führen zu einer zu geringen Fehlalarmtreue. Intelligente Videoanalyse ist hier sinnvoll, jedoch ist diese teuer und komplex einzurichten. Nur weniger Errichter sind darauf spezialisiert und viele scheuen vor der Komplexität des Themas zurück.

Abschreckung oder Dokumentation

Idealerweise gilt es bereits den Einbruchsversuch abzuwenden. Maßnahmen zur Abschreckung sind deswegen sehr gefragt. Während die Endanwender oftmals versuchen, durch verschiedene Maßnahmen einen wirksamen Schutz gegen Einbrecher zu errichten, erreichen sie im Regelfall zumeist lediglich eine wirksame Methode zur Dokumentation der Einbrüche.

Wie also kann man die passiven Sicherheitsmaßnahmen in aktivere Ansätze verwandeln? Neue Konzepte und Technologien sind gefragt. Die IP-Techno-logie bietet hier zwei Möglichkeiten: IP-Audio, eine seit mehreren Jahren verfügbare Technik und IP-Radartechnik, eine erst kürzlich marktreif gewordene Variante der Detektion für weitläufigere Bereiche.

Radartechnik

Die Radartechnologie an sich ist nicht neu, im Gegenteil, sie ist seit Jahrzehnten verfügbar. Auf Schiffen, Flughäfen und auch im militärischen Bereich ist sie im Dauereinsatz. In der Sicherheitstechnik fand man sie aufgrund der hohen Kosten allerdings bis jetzt nur in Highend-Anwendungen. Axis Communi-cations präsentierte hier 2017 seinen Radar-Detektor, den AXIS D2050-VE. Dies ist der erste bezahlbare Radar-Detektor mit integrierter Analyse. Radar erfasst dabei Bewegungen mittels elektromagnetischer Wellen. Der Vorteil liegt auf der Hand: große Flächen lassen sich somit hervorragend überwachen. 120° Öffnungswinkel und 50 Meter Reichweite ermöglichen z.B. die Abdeckung von mehr als 2.500 m².

Die Technologie zeichnet sich durch eine sehr geringe Fehlalarm-Quote aus: Licht und Schatten haben keinerlei Auswirkung, Signaldämpfung durch Regen und Schnee lassen sich kompensieren, Insekten und kleine Tiere stören nicht. Allenfalls Reflektionen durch metallische Oberflächen können zu Mehrfach-detektionen führen oder zeigen ein Objekt an der falschen Stelle an. Aber diese Umstände sind vernachlässigbar, schließlich ändern sie den Umstand nicht, dass ein Objekt im Erfassungsbereich erkannt wurde und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich kein Objekt dort befinden sollte. Radar arbeitet rund um die Uhr präzise und zuverlässig.

Die integrierte Analyse ermöglicht die Definition von mehreren Bereichen, die Filterung anhand von Objektgrößen (Reflektionsklassen) und die flexible Alarmierung. Die Visualisierung erfolgt wie bei einer IP-Kamera anhand eines Videostreams mit der Darstellung der Radar-Detektionen, wahlweise mit Anzeige der Liegenschaft aus der Vogelperspektive (Foto-Upload erforderlich) oder ohne.

Zuverlässige Alarmquelle

Der Radar-Detektor ermöglicht die Einbindung einer zuverlässigen Alarmquelle für die Überwachung von Flächen inklusive der Möglichkeit, eine detaillierte Information des detektierten Objektes zu erhalten sowie den Bewegungsverlauf des Objektes zu erkennen. Je nach Sicherheitsanspruch kann die Auf-schaltung auf einen Wachdienstleister erfolgen und/oder die Alarmierung in Form von E-Mails oder Push-Benachrichtigungen auf das Smartphone des Verantwortlichen. Dieser kann dann via Remote auf die Videotechnik zugreifen, nach dem Rechten schauen und ggf. weitere Schritte einleiten.

Intelligente Verknüpfung von Systemen

Mit einer zuverlässigen Alarmquelle lassen sich auch noch weitere Systeme sinnvoll einbinden. Über IP-Nachrichten oder Relaiskontakte können bei-spielsweise Lichtquellen eingeschaltet werden und so für zusätzliche Abschreckung sorgen.

Wachdienstleister schwören auf die Einbindung von IP-Audio, sowohl in Innen- wie auch im Außenbereich. Die Erfahrung hiermit zeigt, dass bei einer aktiven Ansprache via IP Horn-Lautsprecher (AXIS C3003-E) der Großteil der begonnen Straftaten abgebrochen wird.

Und das i-Tüpfelchen bildet die Einbindung von PTZ-Kameras, die auf Basis der vom Radar-Detektor übermittelten Positionsinformationen Objekte automatisiert verfolgen können. Sehr hilfreich insbesondere bei einem weitläufigen Gelände, wenn es darum geht, Eindringlinge aufzuspüren.

Fazit

Sinnvolle Sicherheitslösungen kombinieren mehrere Technologien. Dank eines offenen Plattforums und IP ist es kein Problem mehr. Radar minimieren Fehlalarme und liefern genaue Daten wie Position, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung über erfasste Objekte. In Verbindung mit IP-Lautsprechern können sicherheitsgefährdende Situationen direkt angesprochen und im Idealfall rasch gelöst werden. Intelligente, miteinander kombinierbare Sicherheitslösungen bieten viele Vorteile und sorgen für ein zusätzliches Maß an Sicherheit.

Autor

Timo Sachse, Product Analyst EMEA bei Axis Communications

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