Targeted Temperature Management, milde therapeutische Hypothermie oder kontrollierte Normothermie sind nur einige Schlagworte, die den Einsatz von Wärme und Kälte in der heutigen Intensivmedizin widerspiegeln. Zwar gibt es mittlerweile einige gut etablierte Indikationen für den gezielten Einsatz spezieller Temperaturen, an vielen Stellen steht die Forschung aber noch immer am Anfang. Deshalb treffen sich dieses Jahr zum fünften Mal Intensivmediziner unterschiedlichster Disziplinen aus ganz Europa, um über die neuesten Forschungsergebnisse zu berichten und den Teilnehmern eine Gebrauchsanweisung gemäß Best Medical Practice mit auf den Weg zu geben.
2011 in Innsbruck ins Leben gerufen, hat sich das Targeted Temperature Management Symposium über die Grenzen Europas hinaus etabliert und zieht seit vielen Jahren auch Teilnehmer aus der ganzen Welt an. Nach Stationen in Portoroz (2012), Wien (2013) und Berlin (2015) finden sich die Experten und interessierten Teilnehmer dieses Jahr im Dreiländereck in Konstanz ein. Im Bodenseeforum werden am 1. und 2. Juni 2017 zwei volle Tage lang 41 Sprecher aus 16 Ländern zum Einsatz des Temperaturmanagements nach Herz-Kreislaufstillstand, nach Schlaganfall, nach Herzinfarkt, nach Hirnblutungen, aber auch nach akzidenteller Hypothermie, Hitzschlag und perioperativer Hypothermie referieren.
Ein besonderes Augenmerk gilt Techniken, die zum Temperaturmanagement eingesetzt werden können, ebenso wie Medikamente, die Nebenwirkungen reduzieren. Weitere Themen beschäftigen sich mit verschiedenen Körperregionen der Temperaturmessung, den zugehörigen physiologischen Temperaturen, der Temperaturvariabilität und einem großen Thema in der Intensivmedizin: dem Fieber – Freund oder Feind. Ein kompletter Themenblock wird sich mit dem Temperaturmanagement bei Neugeborenen und Kleinkindern beschäftigen, sind die Anforderungen aus der Erwachsenenmedizin hier häufig nicht übertragbar. Fortbildungspunkte sind bei der Ärztekammer beantragt.