Robotergeführte Defekterkennung auf spiegelnden Oberflächen

Um den zunehmenden Qualitätsanforderungen in der Produktion gerecht zu werden, wurde eine neue Systemlösung entwickelt, die selbst bei spiegelnden Oberflächen kleinste Defekte sicher erkennt.

„Reflectcontrol Automation“ wird zur schnellen Inspektion von glänzenden und lackierten Teilen, z. B. Kfz-Interieurteilen, eingesetzt. Dabei ist der Sensor an einem Roboter befestigt und kann daher auch Teile mit komplexen Geometrien inspizieren. Bei der automatischen Oberflächeninspektion von geometrischen Bauteilen hat das System hinsichtlich der geforderten Konstanz und Genauigkeit einen wesentlichen Vorteil gegenüber der manuellen Sichtprüfung. Bei der manuellen Kontrolle führt die Ermüdung des Prüfpersonals häufig zu Fehlerschlupf. In vielen Bereichen werden aber immer höhere Anforderungen an die Qualität und das Erscheinungsbild der Oberfläche gestellt. Insbesondere bei spiegelnden Oberflächen wird eine fehlerfreie Produktion vorausgesetzt. Von Automobil-Anbauteilen wie Stoßfängern oder Interieurteilen, über Fahrzeugkarosserien bis hin zum kleinen lackierten Spritzguss-Bauteil erkennt das innovative Inspektionssystem zuverlässig auch winzige Defekte. Dazu wird ein Streifenmuster auf das Messobjekt projiziert. Auf der Oberfläche vorhandene Defekte verursachen Abweichungen im projizierten Streifenmuster, die über Kameras aufgenommen und anschließend von der Software ausgewertet werden.

Der kompakte Deflektometrie-Sensor besteht aus einem Bildschirm zur Streifenprojektion sowie zwei Kameras und wird von einem Roboter über das Messobjekt geführt. Dies macht eine einfache, schnelle und zuverlässige 3D-Prüfung möglich. Anhand des 3D-Modells (CAD) des Messobjekts wird zunächst das Roboterprogramm erstellt. Dann führt der Roboter den Sensor zur Inspektion über die relevanten Flächen. Die ermittelten Defekte werden anschließend ausgewertet und im 3D-Modell angezeigt.