Die Erkennung gerundeter Konturen aus einfarbigem Material stellt optoelektronische Erfassungsysteme vor Herausforderungen.
Für einen Hersteller von Gummi-Metall-Teilen hat der Bildverarbeitungsspezialist Bi-Ber daher eine neue Machine-Vision-Lösung zur Überprüfung von Gumminasen an Gummi-Metall-Teilen entwickelt, das auf dem hauseigenen Prismagic-Prinzip basiert. Das Prinzip basiert auf der symmetrischen Anordnung von Planspiegeln oberhalb des Prüflings, die es ermöglicht, die gesamte zu inspizierende Mantelfläche in nur einer Ansicht abzubilden. Ein Software-Tool zur Bildtransformation erzeugt dann aus den gewonnenen Teilbildern die entzerrte Abbildung. Eine integrierte Ringbeleuchtung aus 12 LED-Spots sorgt für die vollständige Ausleuchtung des Prüflings. Für die Gumminasenerfassung werden in schneller Abfolge mehrere Aufnahmen (fünf Aufnahmen in 0,5 s) gemacht. Nach der Ersterfassung eines Schattens bei zufälliger Drehlage des Objekts wird gezielt derjenige LED-Spot angesteuert, der den Schattenwurf verursacht hat, um diesen in richtiger seitlicher Sicht auswerten zu können. Im Ergebnisbild visualisiert, kann die genaue Ausprägung der Nase dann anhand Größe und Kontur des Schattens evaluiert werden. Der Schattenwurf liefert hierbei deutlich bessere Ergebnisse als die Erkennung des Objekts selbst.
Um die hohe Taktrate der Spritzmaschine und die parallele Fertigung von jeweils zwei Teilen zu gewährleisten, installierte Bi-Ber ein Doppelsystem bestehend aus zwei identischen Kameras, Objektiven und Prismagic-Aufbauten mit Staubschutzscheibe. Weitere Prismagic-Systeme sind für 2016 in Planung.