08.08.2011 • Automatisierung • Safety, Maschinen- und Anlagensicherheit, Arbeitsschutz • Sensorik

Nestlé wählt openSAFETY als Sicherheitsstandard für Verpackungsmaschinen

Einerseits sind Großkonzerne wie Nestlé auf die flexible Auswahl unter Maschinen verschiedener Hersteller angewiesen, anderseits haben sich die meisten Maschinenhersteller auf eine bestimmte Automatisierungsplattform festgelegt, sodass mit verschiedenen Maschinenfabrikaten immer auch unterschiedliche Steuerungssysteme – und damit verschiedene Bussysteme – in eine Linie integriert werden müssen. Zu Nestlés wichtigsten Automatisierungslieferanten zählen Siemens, Rockwell Automation, Schneider Electric und B&R, die bei ihren Steuerungen PROFINET, EtherNet/IP, SERCOS III bzw. POWERLINK einsetzen. Aktuell führt eine spezielle Engineering-Gruppe bei Nestlé in der Schweiz gemeinsam mit den Automatisierungslieferanten die Pilotimplementierung einer Verpackungslinie durch, um herstellerübergreifende Standards für die Integration verschiedener Steuerungen zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei die Verwendung offener Kommunikationstechnologien.

Ziele der Pilotimplementierung

Das Projekt hat vordringlich zwei Ziele. Dazu zählt erstens die Erstellung einer Spezifikation für Verpackungsmaschinen auf Grundlage der Packaging-Machine-Language PackML. Bei PackML handelt es sich um eine Richtlinie der OMAC User Group (Organization for Machine Automation and Control) für offene, modulare Automatisierungsarchitekturen, deren Status-Modell eine einheit-liche Verwaltung sämtlicher Betriebsarten bei Verpackungsmaschinen vorsieht. Auf dieser Basis sollen am Ende des Projekts Standardbibliotheken für die jeweiligen Steuerungssysteme entwickelt und dem Maschinenbau zur Verfügung gestellt werden. Zweitens will Nestlé einen steuerungs- und busunabhängigen Sicherheitsstandard auf der Grundlage von openSAFETY einführen, mit dem sich ohne Einschränkungen sicherheitsbezogene Informationen zwischen den Maschinen bzw. Steuerungen unterschiedlicher Fabrikate austauschen lassen.

openSAFETY

Mit openSAFETY steht Nestlé ein fertiges, bewährtes Sicherheitsprotokoll zur Verfügung, das vom TÜV Rheinland und TÜV Süd für die Verwendung in Systemen mit einem Sicherheitsintegritätslevel 3 zertifiziert wurde. Hochperformante Safety-Lösungen befinden sich seit 2008 im Serieneinsatz.

Seine Busunabhängigkeit und die Interoperabilität mit beliebigen Transportprotokollen erreicht openSAFETY durch ein vollständiges Black-Channel-Prinzip. Das bedeutet, dass es für das Sicherheitsprotokoll keine Rolle spielt, durch welches Transportprotokoll die in einem speziellen Telegrammformat verpackten, sicherheitsgerichteten Daten befördert werden. So hatte die POWERLINK-Nutzerorganisation EPSG zu Demonstrationszwecken bereits in der Vergangenheit openSAFETY-Implementierungen für alle der nun bei Nestle in Frage kommenden Kommunikationssysteme PROFINET, SERCOS III, EtherNet/IP und POWERLINK, daneben aber auch für Modbus TCP, vorgenommen.

 

Die Vorteile von openSAFETY erläutert Bryan Griffen; Global Head of Electrical and Automation Engineering bei Nestlé Corporate Engineering: „Nestlé nutzt Automatisierungs- und Safety-Komponenten von unterschiedlichen Herstellern. Ein einheitlicher Standard für die Sicherheitskommunikation erlaubt uns, Si-cherheitsdaten in der gesamten Anlage herstellerunabhängig und verlässlich auszutauschen. Ebenso erleichtert uns der Standard auch das Engineering im Hinblick auf Systemdesign und Kommissionierung sowie die Wartung und Di-agnose der Sicherheitssysteme“.

 

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