Salzschmelzen werden heute vor allem in großtechnischen chemischen Anlagen und Kraftwerken, auch solarthermischen Kraftwerken in einem Temperaturbereich zwischen 180°C bis 450°C zur Wärmeübertragung und -speicherung eingesetzt. Bei besonderen Anwendungen erreichen die Temperaturen auch 560°C. “Die Herstellung von Pumpen für Hochtemperaturanwendungen erfordert ein hohes Maß an Abstimmung zwischen Konstruktion, Werkstoff und intelligenter Anlagentechnik”, erklärt Dr. Jürgen Weinerth, Leiter Vertrieb, Marketing & Service der Division Rheinhütte Pumpen. „Nur langjährige Erfahrung und genaue Analyse der jeweiligen Betriebsparameter führt zu einer erfolgreichen Kombination dieser drei Bestandteile und damit zu einem problemlosen und dauerhaften Pumpenbetrieb in der Anlage.“
In sonnenbegünstigten Regionen der Erde sind solarthermische Kraftwerke eine bedeutende Technologieoption für eine umwelt- und klimafreundliche Stromversorgung. In Solarturm- oder Parabolrinnenkraftwerken wird das Sonnenlicht über Spiegelanordnungen konzentriert. In dem Brennfleck oder der „Brennlinie“ befindet sich ein Strahlungssammler, ein so genannter Receiver, der die Flüssigkeit (Salzschmelze oder Wärmeträgeröl) in einem Primärkreislauf erwärmt. Mit dieser Wärme wird in einem Sekundärkreislauf Dampf erzeugt, der dann eine Dampfturbine mit einem Generator antreibt. Eine permanente Stromversorgung kann durch einzelne Kraftwerke nur mit einer Zwischenspeicherung der Wärme erfolgen, mit der die Nacht überbrückt wird. Die sehr gute Wärmespeicherfähigkeit von Salz bietet auch hier eine Lösung, um den Wirkungsgrad dieser Anlage erheblich zu steigern.
Eines dieser neuen solarthermischen Kraftwerke, das sogenannte „Archimede Projekt“, wird in Sizilien/Italien als Demonstrationsanlage gebaut. Dieses Projekt wurde von einem Konsortium bestehend aus dem italienischen Energiekonzern ENEL und ENEA, der italienischen nationalen Forschungs- und Entwicklungseinrichtung für neue Technologien, Energie und Umwelt entwickelt.
Im März 2007 haben ENEL und ENEA einen Vertrag zum Bau der Archimede Demonstrationsanlage in Priolo Gargallo unterzeichnet. Der Start der Energieproduktion ist für Ende 2009 geplant. Laut den Planungsdaten kann die Anlage 5 MW Solarstrom erzeugen, welches einer Einsparung von ca. 7.300 t CO2 gegenüber herkömmlichen Kraftwerken entspricht.
Im Juli 2007 hat die FRIATEC AG – Division Rheinhütte Pumpen den Auftrag zur Lieferung von sechs bis zu 8m langen Vertikalpumpen zur Förderung von Salzschmelze bei 550°C erhalten.
Die vertikalen Tauchpumpen Typ GVSO, die in dieser zukunftsträchtigen Hochtemperaturanwendung zum Einsatz kommen, werden aus hochwertigen Edelstählen mit speziellem mediumgeschmierten Gleitlagerkonzept geliefert.