Sicherheit für Mensch und Umwelt, permanente Verfügbarkeit, geringe Folgekosten, hohe Funktionalität und guter Komfort – so lauten kurz gefasst die Anforderungen, die Betreiber von Laboren und Anwender von Laboreinrichtungen an Sicherheitsschränke für brennbare Flüssigkeiten stellen. Schrankhersteller, die Top-Produkte der Branche führen, können dies mit dem neuen High Quality-Siegel von TÜV SÜD auf einen Blick signalisieren.
Dass die Produkte die gesetzlichen Vorgaben wie das Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG), die DIN EN 14470-1 „Feuerwiderstandsfähige Lagerschränke, Teil 1: Sicherheitsschränke für brennbare Flüssigkeiten“ sowie die DIN EN 14727 „Labormöbel – Schränke und Regale für Laboratorien – Anforderungen und Prüfverfahren“ erfüllen, ist die grundlegende Basis für die Vergabe des Siegels.
In jedem Fall muss für das Produkt das GS Prüfzeichen vorliegen. Das High Quality-Siegel wird nur dann vergeben, wenn das Produkt einen darüber hinaus gehenden, von den Experten von TÜV Süd Product Service eigens entwickelten Standard erfüllt. Zudem verlangen die Prüfer von TÜV Süd, dass das Unternehmen ein Qualitätsmanagement-System implementiert hat.
Der „Klassiker“ ist hier die ISO 9001. Im Segment Sicherheitsschränke haben erstmals Produkte der Firma Düperthal Sicherheitstechnik mit Sitz in Kleinostheim im bayerischen Unterfranken das High Quality-Siegel erhalten. Vor der Zertifizierung wurden die Produkte von Seiten TÜV Süd auf Herz und Nieren geprüft – insbesondere auf folgende Kriterien, die dem Anwender und Nutzer auch direkt im Siegel kommuniziert werden.
Gehobene Ausführung: Die Fachleute von TÜV Süd Product Service achten bei diesem Kriterium z. B. darauf, dass die Absaugung gesundheitsschädlicher Dämpfe nicht nur oberhalb der Bodenwanne stattfindet, sondern in jeder Schrankebene wirksam ist. Weil Sicherheitsschränke in leerem Zustand zwischen 170 und 475 kg auf die Waage bringen, gibt es zudem besondere Anforderungen an die Ausführung der Schrankfüße.
Sie müssen sich gegenüber Hubwagen robust zeigen, die für den Transport der Sicherheitsschränke vonnöten sind. Zudem müssen die Schrankfüße justierbar sein, damit sich Bodenunebenheiten entsprechend ausgleichen lassen. Der dazu passende Sockel ist nach hinten versetzt, um ein Anstoßen der Füße zu vermeiden. Die Türschließautomatik sollte so funktionieren, dass nicht beim Schließen versehentlich Gefäße umgestoßen werden.
Benutzerfreundlich: Wenn der Anwender in der einen Hand einen Kanister mit brennbarer Flüssigkeit hält, kann er dann mit der anderen Hand bequem die Türe(n) des Sicherheitsschranks öffnen? Sind die Lüftungsklappen so gestaltet, dass ihr Betriebszustand jederzeit erkennbar ist? Sind alle Bedienelemente ergonomisch ausgeführt, z. B. die Türgriffe in bequemer Griffhöhe angebracht? Ist die Türschließautomatik bedienerfreundlich ausgeführt? Ist der Anschluss an die Erdung nach BGR 132 möglich.
Einige der Fragen, die bei Praxistests im Labor von TÜV Süd Product Service beantwortet werden. Eine weitere wichtige Anforderung: Die Bedienungsanleitung für den Sicherheitsschrank muss komplett und gut verständlich sein. Sie hat dem Anwender auf Anhieb den sicheren Umgang mit dem Sicherheitsschrank und seiner Ausstattung zu ermöglichen. In der Bedienungsanleitung muss sich zudem widerspiegeln, dass es sich bei einem Sicherheitsschrank für brennbare Flüssigkeiten um ein technisches Arbeitsmittel handelt. Erhöhte Lebensdauer: Zur Dauerhaltbarkeit von Sicherheitsschränken trifft die so genannte Labormöbelnorm DIN EN 14727 grundlegende Aussagen.
So müssen Falt- oder Flügeltüren sowie Schubkasten, Ausziehelemente und Auszugswannen in jedem Fall 50.000 Bewegungszyklen (vor und zurück) standhalten. Das High Quality-Siegel verlangt hier 60.000 Bewegungszyklen. Entsprechende Lebensdauertests finden in den Laboren von TÜV Süd Product Service statt. Produkte, die das High Quality-Siegel tragen, übertreffen in jeder Hinsicht die Standardanforderungen. Zudem stellt der Prüfstandard von TÜV Süd Product Service besondere Anforderungen an die Abläufe im produzierenden Unternehmen. Die Arbeit mit einem Qualitätsmanagement-System ist Pflicht. Der „Klassiker“ ist hier die ISO 9001, die mit dem „kontinuierlichen Verbesserungsprozess“ als Herzstück für eine laufende Weiterentwicklung bei den Produkten wie auch bei den organisatorischen Abläufen sorgt.
Die Fachleute von TÜV Süd überzeugen sich einmal pro Halbjahr bei einem Fertigungsstättenbesuch davon, dass Unternehmen und Produkt die hohen Anforderungen des High Quality-Siegels dauerhaft erfüllen. Sie überprüfen unter anderem, ob für die Rohmaterialien eine Wareneingangskontrolle stattfindet und ob eine entsprechende Dokumentation durchgeführt wird. Sie überzeugen sich davon, dass und welche Mechanismen bei der Lieferung fehlerhafter Zulieferteile und Materialien greifen. Zudem ist wichtig, dass die Beschäftigten im Unternehmen auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten, bei Problemen oder Fehlern systematisch und souverän (re)agieren können. Hier sind bspw. Fort- und Weiterbildungspläne und entsprechende Nachweise von Interesse.
Auch Kalibriernachweise für Messwerkzeuge wollen die TÜV Süd-Experten sehen. Und sie nehmen auch die Abläufe in der Warenausgangskontrolle unter die Lupe. Besonders sicher, besonders komfortabel, besonders langlebig: Unternehmen, die für ihre Produkte dieses Gütesiegel erhalten wollen, müssen in vielfacher Hinsicht höchsten Ansprüchen genügen. So dürfen in den vergangenen zwei Jahren keinerlei Vorkommnisse mit der Marktaufsicht vorgelegen haben – und erst recht keine Produktrückrufe stattgefunden haben. Zudem recherchieren die TÜV Süd-Experten das jeweilige Marktsegment genau. Das High Quality-Siegel wird nur an Produkte vergeben, die sich qualitativ im oberen Drittel des Marktsegments bewegen. Qualität ist nicht statisch – die Produkte werden aufgrund der Anforderungen des Marktes laufend fortentwickelt.
Auch diese Tatsache berücksichtigt der Prüfstandard von TÜV Süd Product Service. Der Gerätehersteller nennt für das Produkt, für welches das so genannte Doppel-Oktagon vergeben wurde, die Losgröße – und die entsprechenden Gerätenummern werden beim TÜV Süd hinterlegt. Für das nächste Los werden, flapsig ausgerückt, die Karten neu gemischt. Kein Markteintritt ohne GS-Prüfzeichen – ganz nach diesem Motto muss ein Sicherheitsschrank in jedem Fall das GPSG, die DIN EN 14470-1 „Feuerwiderstandsfähige Lagerschränke, Teil 1: Sicherheitsschränke für brennbare Flüssigkeiten“ sowie die DIN EN 14727 „Labormöbel – Schränke und Regale für Laboratorien – Anforderungen und Prüfverfahren“ erfüllen.
Wer sich darüber hinaus ein Alleinstellungsmerkmal im Markt verschaffen möchte und exzellente Produkte herstellt, kann dies mit dem High Quality-Siegel dokumentieren und kommunizieren. Das Doppel-Oktagon stellt den Mehrwert für den Anwender auf einen Blick dar. Auch der Hersteller hat einen Mehrwert: Im Zuge der Prüfungen ergibt sich meist noch weiteres Verbesserungspotenzial für die Produkte.