08.01.2007 • Klinik-IT • Labordiagnostik • Medizintechnik

Standards im Gesundheitswesen kurieren ineffiziente Versorgungskette und erhöhen Patientensicherheit

Arzneimittelfälschungen und Fehler bei der Medikation oder bei der Applikation von medizinischen Produkten sind hohe Risiken für die Sicherheit eines Patienten. Eine Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Beispiel bereitet dem Pharmasektor Sorgen: So sollen weltweit fünf bis zehn Prozent aller pharmazeutischen Produkte gefälscht sein. Eine weitere Belastung für die Gesundheitsbranche ist zudem der wachsende Kostendruck.

Solche Bedingungen erschweren das Erfüllen der fünf Patientenrechte erheblich: Dem richtigen Patienten das richtige Produkt in der richtigen Dosis zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung zu stellen, steht an oberster Stelle für alle Beteiligten. Wichtige Voraussetzungen für diese Anforderung sind: Mehr Sicherheit in der medizinischen Betreuung, Fälschungssicherheit bei medizinischen und pharmazeutischen Produkten, Tracking & Tracing und effiziente Abläufe in der Versorgungskette. Immer mehr Beteiligte erkennen, dass die Sicherheit in ihrer medizinischen Versorgungskette untrennbar mit der Patientensicherheit verbunden ist. Sie schließen sich zusammen, um die Lücken bei der Versorgung mit gemeinsamen Anstrengungen zu schließen und einigen sich nach und nach auf den Einsatz international einheitlicher Standards.

GS1 Standards: Sicherheit durch eindeutige Kommunikation und Identifikation

Um den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten gerecht zu werden und dabei die Kostenentwicklung im Griff zuhaben, bedarf es in der Versorgungskette des Gesundheitswesen einer eindeutigen Sprache auf der Basis gemeinsamer Standards. In der GS1 Healthcare User Group (HUG), einer internationalen Initiative, haben sich namhafte Pharmaunternehmen, Hersteller medizintechnischer Geräte, Großhändler, Krankenhäuser und Handelsvereinigungen zusammengefunden. Ihr oberstes Ziel ist die Gewährleistung der Patientensicherheit auf Basis einer standardisierten Produktidentifikation. Dazu erklärte die Vereinigung im Juli 2006 die exklusive Verwendung der GS1 Standards. Darüber hinaus arbeitet GS1 HUGTM an Themen wie Serialisierung, medizinische Kataloge, standardisierter Stammdatenabgleich, Klassifizierung und eCommerce, um das Gesundheitswesen weltweit sicherer und effizienter zu gestalten.

Das GS1 (EAN)-System mit seinen klaren Identifikations-, Strichcode- und Kommunikationsstandards ist diese Sprache. Getragen wird das System weltweit von über 105 Länderorganisationen (in Deutschland GS1 Germany) und bietet so international einsetzbare Werkzeuge, die sich je nach Bedarf flexibel kombinieren lassen:

Die EAN-Artikelnummer oder Global Trade Number (GTIN) dient der eindeutigen Produktidentifikation. Wie auch immer dargestellt, z. B. verschlüsselt im EAN Data Martix oder auf einem RFID-Transponder, ist sie der Zugriffsschlüssel auf die relevanten Produktinformationen, die im EDV-System des Herstellers, Logistikdienstleisters oder Krankhauses gespeichert sind. Bei kleinsten Produkte wie chirurgischen Instrumenten oder Medikamentenverpackungen ermöglichen die Codes EAN Data Matrix und RSS eine eindeutige Identifikation.

EANCOM® oder GS1-XML sind etablierte Verfahren für den elektronische Austausch von Geschäftsdaten zwischen den Partnern im Gesundheitswesen. Sie vereinheitlichen so die Kommunikation, räumen Fehler und Missverständnisse aus.

Die Chancen diskutiert die Branche auf der GS1 HUG Conference 2007

Setzt die Branche die oben genannten Instrumentarien konsequent ein, eröffnen sich ihr, letztlich zum Wohl des Patienten, vielfältige Chancen

Die Versorgungskette wird durchgängig effizient

Arzneimittelfälschungen lassen sich verhindern bzw. frühzeitig aufspüren

Beschaffungsprozesse lassen sich elektronisch abwickeln

Medizinische Produkte sind lückenlos rückverfolgbar vom Hersteller zum Patienten

Manuelle Prozesse, kostenintensiv und fehleranfällig, werden durch automatische Datenerfassung in Kombination mit elektronischem Datenaustausch reduziert.

Zur Standardisierung im Gesundheitswesen veranstalten GS1 und das Unternehmen B. Braun vom 30. Januar bis zum 1. Februar 2007 in der Aesculap Akademie, Berlin, die GS1 HUGTM Conference. Europäische Verbände und Institutionen sowie Krankenhäuser informieren auf der von der GS1 Healthcare User Group (HUG) inhaltlich gestalteten Konferenz über Wege, die Patientensicherheit auch bei steigendem Kostendruck lückenlos zu gewährleisten.

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