06.01.2005 • Anlagen und Komponenten

Rotierender Verteiler optimiert Luftzufuhr

Zur Effizienz von Rauchgas-Entschwefelungsanlagen (REA) trägt die Rührtechnik seit jeher maßgeblich bei. Neue Technologien können die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen ganz erheblich steigern. Das neue System Wingjet der Ekato Rühr- und Mischtechnik GmbH (RMT) ermöglicht jetzt die Reduktion von Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten. Für Kraftwerksbetreiber bedeutet dies einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.

Werner Himmelsbach: In fossil befeuerten Kraftwerken wird das im Rauchgas enthaltene Schwefeldioxid in einer Nasswäsche auf Kalkbasis abgeschieden. Dafür sind im Absorbersumpt Rührwerke eingebaut, die den für die Oxidation benötigten Luftsauerstoff in Lösung bringen und den entstehenden, festen Gips in Schwebe halten müssen. „Der technische und wirtschaftliche Erfolg der Schwefelabscheidung hängt also in entscheidendem Maße von der Funktion dieser Rührwerke ab.

Verlängerte Standzeiten und höherer Wirkungsgrad

Das von Ekato entwickelte System Wingjet bietet den Betreibern von REA zwei technologische Innovationen: Zum einen werden die Propellerblätter einzeln gegossen und mit einer geschmiedeten Nabe verschweißt. Sie können daher aus sehr verschleißbeständigem Edelstahlguss hergestellt werden, während die Nabe aus einem eher korrosionsbeständigen, hochlegierten Stahl bestehen kann. Dies bietet eine höhere Sicherheit gegen Spaltkorrosion und verlängert die Standzeiten. Zum anderen ermöglicht der patentierte Wingjet-Luftverteiler eine optimale Dispergierwirkung und Luftausnutzung. So können bei gleichem Leistungseintrag wesentlich höhere Sauerstoff-Übertragungsraten und damit eine höhere Luftausnutzung in der Betriebsanlage erreicht werden. Mit dem rotierenden, dynamischen Luftverteiler wird gegenüber der älteren Technologie in REA die Überflutungsgefahr verringert. Pro Rührwerk kann so bis zu 50 % mehr Luft verarbeitet werden. Bei Anlagen mit hohem Sauerstoffbedarf führt dies dazu, dass eine gegebene Luftmenge mit weniger Rührwerken dispergiert werden kann.

Der Nutzen: Beträchtliche Einsparpotentiale

Die Einsparpotentiale von Wingjet liegen auf der Hand: bei längerer Standzeit des Propellers entfallen nicht nur die Kosten für die Ersatzteile selbst, auch Arbeits- oder Gerüstkosten können gespart werden. Weitere Einsparmöglichkeiten erschließen sich über die höhere Oxidationsleistung des rotierenden Wingjet-Gasverteilers: In einem typischen Absorber mit 17 Metern Behälterdurchmesser müssen 35 000 Nm3/h Luft dispergiert werden. Mit der klassischen Lanzenbegasung waren hierfür acht seitlich eingebaute Rührwerke erforderlich. Mit der neuen Begasungstechnologie kann deren Anzahl auf fünf reduziert werden. Dies senkt die Investitionskosten um 25 %, wobei ergänzend auch die Installationen für die Luftzufuhr und die Elektrik berücksichtigt werden müssen. Die kompletten Betriebskosten für die Rührwerke können mit dem wingjet um 35 % gesenkt werden.

Das Potential für die neue Technologie ist enorm. Seit etwa 2000 werden in Westeuropa die bestehenden Anlagen modernisiert und in den USA auch an erhöhte Grenzwerte angepasst. Auch die bestehenden Kraftwerke in Osteuropa erfordern Nachrüstungen, neue Kraftwerke werden mit der modernen REA – Technologie ausgerüstet. Das gleiche trifft für Ostasien und in besonderem Maße für China zu. Der Markt für REA-Rührwerke wird daher in den nächsten Jahren stetig wachsen.
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